Was diese Entscheidung für Österreich bedeutet, ist noch fraglich. “Wir müssen uns das ansehen”, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums auf Anfrage der APA. Gemeinsam mit dem Finanzministerium werde die Stellungnahme aus Berlin erörtert. In Deutschland etwa erarbeiten nun Arbeitsgruppen der Bundesländer unter der Leitung von Schleswig-Holstein, wie die Warnhinweise auf Zigarettenautomaten sichtbar zu machen sind, erklärte der Sprecher der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung.
Warnbilder fehlen auf Zigarettenautomaten
Seit einem halben Jahr müssen laut der neuen EU-Tabakrichtlinie auf allen neu produzierten Packungen Warnhinweise und Schockbilder abgebildet sein. Auf den Automaten fehlen diese jedoch, der Konsument kann die Hinweise erst sehen, wenn er das Produkt bereits in Händen hält, kritisieren Nichtraucherschützer.
Verbot wäre “wirtschaftlicher Einbruch”
Dass das aber ein Aus für die Zigarettenautomaten bedeutet, glauben Experten nicht. “Wichtig ist aber jetzt mal, Klarheit zu bekommen”, meinte Josef Prirschl, Obmann der Tabaktrafikanten. Wenn es neue Vorgaben geben sollte, dann seien diese umzusetzen. Der Tabaksektor mache in Österreich pro Jahr 3,3 Milliarden Euro aus. Der Anteil bei den Automaten mache davon – abhängig vom Standort – zehn bis 30 Prozent aus, sagte Prirschl. Ein Verbot wäre “für Trafikanten ein enormer wirtschaftlicher Einbruch.”
(APA)
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