45 Jahre lang hat Barbara Auzinger ihren Friseursalon in der Stadt Salzburg geführt, bevor sie ihn zu Jahresbeginn an ihre Mitarbeiterin Melanie Graf übergeben hat. Beide haben davon profitiert. Die ehemalige Chefin weiß ihren Betrieb in besten Händen und die neue Firmeninhaberin hat die Chance genutzt. Ein Beispiel für eine gelungene Betriebsübergabe, aber leider nicht die Regel. Denn die Unternehmensnachfolge hat durchaus ihre Tücken. Im vergangenen Jahr sind in Salzburg 472 Unternehmen übergeben worden. Geht man pro Betrieb von durchschnittlich zehn Mitarbeitern aus, dann sind von der Thematik 4.500 bis 5.000 Arbeitsplätze pro Jahr betroffen. Betriebe werden in der Regel an ein Mitglied der Familie, an einen langjährigen Mitarbeiter oder an einen externen Unternehmer übergeben.
Hafner- und Fliesenlegermeister Andreas Ebner jun. hat den gleichnamigen Familienbetrieb in Elsbethen von seinem Vater Andreas Ebner sen., übernommen. „Obwohl die Eltern uns Kindern nie etwas in den Weg legten, erfolgte die Betriebsübergabe über einen längeren Zeitraum hinweg und mit Hilfe eines Experten, denn ohne Plan wird es schwierig“, betont Ebner jun.
Genügend Vorlaufzeit für die Übergabe einplanen
Für eine erfolgreiche Übergabe braucht es eine ausreichende Vorlaufzeit. „Je nachdem sollte man schon zwischen eineinhalb bis drei Jahre einkalkulieren und bereits in einer frühen Phase Beratungsdienste in Anspruch nehmen“, rät WKS-Experte Mag. Peter Kober.
Die WKS begleitet den Prozess mit externen Experten, die über langjährige Erfahrung bei Betriebsübergaben verfügen. „Wir wollen als objektive Beratungsinstanz den roten Faden für eine gute Übergabe vorgeben und aufzeigen, wer in welchem Bereich helfen kann, sei es der Rechtsanwalt, der Notar oder der Steuerberater“, betont Kober.
Mit Nachfolgebörse, Leitfaden und Beratung erfolgreich übergeben
Ein bewährtes und erfolgreiches Instrument ist etwa die Nachfolgebörse www.nachfolgeboerse.at. „Unter mehr als 1.000 Inseraten kann man auf dem Online-Marktplatz anonym den richtigen Betrieb für die eigene unternehmerische Laufbahn oder eine Nachfolge finden“, erklärt Kober. Über die zentralen Herausforderungen einer Übernahme bzw. Übergabe informiert auch der „Leitfaden zur Betriebsnachfolge“, der auf wko.at zum Download zur Verfügung steht.
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