"Durch die Entscheidung wird der Aufbau einer wissenschaftlich fundierten Datenbasis als Grundlage einer evidenzbasierten Bildungspolitik einerseits und einer faktenbasierten Schul- und Unterrichtsentwicklung andererseits in Frage gestellt", kritisiert der wissenschaftliche Beirat.
Kritik am Teststopp kommt auch vom Parteichef und Bildungssprecher der NEOS, Matthias Strolz: Die Suche nach einem Datenleck dürfe nicht als Vorwand genommen werden, um beispielsweise kritische PISA-Ergebnisse zu verhindern. "Das ist ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver. Hier werden Äpfel mit Birnen vermischt", so Strolz in einer Aussendung. Für ihn ist die Devise Heinisch-Hoseks "Wir wollen in unserem bildungspolitischen Stillstand nicht gestört werden".
Strolz ist hingegen der Ansicht, dass die internationale Vergleichbarkeit benötigt werde: "Das hilft uns immens, unsere Schwachstellen zu finden, unsere Schlüsse daraus zu ziehen und neue Wege zu entwickeln."
Gegen die Aussetzung des PISA-Tests in Österreich im Jahr 2015 spricht sich die Wirtschaftskammer (WKÖ) aus. Es sei "eine Blamage, dass eine Datenlücke zum Anlass herangezogen wird, um bei den PISA-Tests der OECD auszusteigen", so WKÖ-Präsident Christoph Leitl in einer Aussendung.
Dahinter stehe "offensichtlich auch das Kalkül, die Kontrolle von Bildungsstandards abzuwürgen, da die PISA-Ergebnisse für Österreich - vornehm ausgedrückt - nicht sonderlich erfreulich waren", mutmaßt Leitl.
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