Die Auslieferungshaft war zuletzt am 8. März auf zwei Monate verlängert worden. Sanader hatte sich gegen eine Auslieferung ausgesprochen. Der Ex-Premier, der alle Vorwürfe bestreitet, möchte sich vor einem österreichischen Gericht verantworten, da laut seinem Wiener Anwalt Werner Suppan die Voraussetzungen für ein faires Gerichtsverfahren im Sinne der Menschenrechtskonvention in Kroatien nicht gegeben seien. Nachdem der Advokat damals eine 50 Seiten umfassende Analyse eines Expertenteams vorgelegt hatte, in der Verstöße gegen die Menschenrechte erhoben wurden, hatte die Richterin die Auslieferungsverhandlung vertagt.
Die kroatische Justiz wirft Sanader laut Haftbefehl Amtsmissbrauch und Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Durch dubiose Transaktionen über ihm nahe stehenden Firmen soll er das kroatische Staatsbudget um sechs Millionen Euro geschädigt haben. Das Geld soll unter anderem in Geheimfonds der heute noch regierenden Partei Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) geflossen sein. Eine angebliche Verwicklung in die Affäre der Kärntner Hypo Alpe Adria und einen Geldwäsche-Verdacht in Österreich hat Sanader ebenfalls stets bestritten. (APA)
Kommentare