In der größten Demokratie der Welt gibt es diesmal fast 815 Millionen Wahlberechtigte - mehr als Europa Einwohner hat. Da die Wahlkommission und die Sicherheitskräfte dies nicht auf einmal schaffen, wird an neun Tagen gewählt. Ausgezählt werden alle Stimmen am 16. Mai. Die Agentur IANS berichtete von langen Schlangen vor den Wahllokalen.
In Indien gibt es zahlreiche Separatistengruppen und maoistische Aufständische, die die Wahl blockieren möchten. Während der ersten Etappe blieb es aber vergleichsweise ruhig.
Im Distrikt Aurangabad im Bundesstaat Bihar wurden allerdings zwei Polizisten getötet und neun weitere verletzt, als sie eine Bombe entschärfen wollten. Maoisten wollten vor der Wahl in dem Distrikt, die am 10. April ansteht, Panik verursachen, berichtete die Agentur IANS unter Berufung auf Polizeiquellen. Bei der Abstimmung vor fünf Jahren starben am ersten Wahltag landesweit 17 Menschen, fast 50 Menschen waren es während der gesamten Wahlperiode.
Die Zeichen stehen auf Wechsel auf dem Subkontinent, auf dem ein Sechstel der Weltbevölkerung lebt. Jüngste Umfragen sehen die größte Oppositionspartei, die hindu-nationalistische BJP, klar in Führung. Der derzeit regierenden Kongresspartei unter der Führung von Rahul Gandhi wird eine deutliche Niederlage vorausgesagt.
Die Regierung wird für die Wirtschaftsflaute, die überall im Land präsente Korruption und die hohe Inflation verantwortlich gemacht. Gandhi wies am Montag bei einer Kundgebung aber erneut darauf hin, dass die Kongresspartei im vergangenen Jahrzehnt auch 150 Millionen Menschen aus der Armut geführt habe.
BJP-Spitzenkandidat Narendra Modi erklärte, er werde für ein "starkes und vereintes Indien" kämpfen. Vor allem junge Inder hoffen, dass er mehr Industrie ansiedelt, für eine effektivere Verwaltung sorgt und so dringend benötigte Arbeitsplätze schafft. Modi, der sich bereits als der nächste Premierminister darstellt, fasste seine Ziele in zwei Aussagen zusammen: gute Regierungsführung und wirtschaftliche Entwicklung.
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