Zunächst war unklar, ob sich der Gefangene unter Druck oder Gewaltandrohung geäußert hat. Al-Saadi al-Gaddafi (40) hatte während des Aufstands gegen seinen Vater im Jahr 2011 eine Militärbrigade befehligt. Nach der Tötung des Diktators durch Aufständische floh er in den Niger. Das afrikanische Nachbarland lieferte ihn Anfang des Monats an die libysche Justiz aus. Mitte April soll ihm der Prozess wegen "Störung der Sicherheit und Stabilität des Landes" gemacht werden.
Im Gegensatz zu seinem ebenfalls inhaftierten Bruder Seif al-Islam hatte Al-Saadi nie nennenswerte politische Ambitionen erkennen lassen. Der für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannte Gaddafi-Sohn interessiert sich mehr für Fußball und spielte auch selbst einige Jahre in verschiedenen Vereinen.
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