Brandl erklärte gegenüber der APA, dass es nicht gelungen sei, einen Geldgeber für das zahlungsunfähige Blatt zu finden. "Investor gibt es keinen und die Kosten für einen Fortbetrieb sind weitaus höher als die vorhandenen Mittel." Drei Tage lang habe man sich bemüht und Gespräche geführt, ohne Erfolg. Insolvenzrichter Herwig Handl sei bereits informiert, die Genehmigung für den Antrag auf Betriebsschließung sei nur mehr ein "Formalakt", so Brandl. Die Mitarbeiter der Zeitung seien bereits informell von der Betriebsschließung benachrichtigt worden. Es werde aber noch eine Betriebsversammlung stattfinden.
Trotz mancher negativer Vorzeichen in den vergangenen Woche ist das endgültige Aus der "Kärntner Tageszeitung" am Donnerstag für die Mitarbeiter des Traditionsunternehmens doch überraschend gekommen. Die Stimmung der Betroffenen schwankte zwischen Trauer und Wut. "Wir bringen die letzte Ausgabe aber noch ordentlich zustande", sagte ein Redakteur zur APA.
"Es tut uns um die KTZ unendlich leid, wir haben furchtbar gerne hier gearbeitet", sagte eine Redakteurin. Trotz der "düsteren Vorzeichen" sei die Schließung dennoch überraschend hereingebrochen. "Auch wenn wir tief enttäuscht sind, die Leute gehen nicht nach Hause, sie arbeiten heute weiter", erzählte ein Redakteur. Nachsatz: "Anders als andere werden wir mit erhobenem Haupt das Schiff verlassen."
Das frühere SPÖ-Parteiblatt steckte schon länger in finanziellen Turbulenzen. Zuletzt war ihm der Geschäftsführer abhandengekommen. Dietmar Wassermann, gegen den ein Haftbefehl der deutschen Justiz wegen des Verdachts des millionenschweren Mehrwertsteuerbetrugs vorliegt, ist offenbar untergetaucht. Ein Insolvenzantrag der Kärntner Gebietskrankenkasse führte schließlich zur Insolvenzeröffnung.
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