Umfragen zufolge hat die FN gute Aussichten, bei den Europawahlen Ende Mai stärkste Partei in Frankreich zu werden. Bei den Kommunalwahlen am vergangenen Sonntag verbuchte sie massive Stimmenzuwächse. "Wir sind keine kleine Protestpartei mehr. Wir bereiten uns auf die Machtübernahme vor", sagte Le Pen dem Magazin. Sie wolle auch mit der Euro-kritischen "Alternative für Deutschland" kooperieren.
Anti-EU-Front mit FPÖ?
Nach der Europawahl dürfte die FN mit mehreren sogenannten patriotischen Parteien, darunter der FPÖ, eine gemeinsame Fraktion im Europaparlament bilden.
Front National könnte weitere Rathäuser erobern
Die rechtsextreme Front National (FN) war ja der große Gewinner der ersten Runde der Kommunalwahlen in Frankreich - und hofft bei der zweiten Runde am kommenden Sonntag auf weitere Erfolge. Die Rechtsextremen könnten mehrere Rathäuser erobern und dürften hunderte Vertreter in die Stadt- und Gemeinderäte des Landes schicken.
Die Zahlen für den zweiten Wahlgang führte Parteichefin Marine Le Pen kürzlich auf: In 328 Städten und Gemeinden - davon 229 Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern - ist die FN im zweiten Wahlgang vertreten, in dem eine einfache Mehrheit für den Sieg reicht. In der ersten Runde landete die Partei in 21 Städten an der Spitze und in 136 Städten auf dem zweiten Platz.
FN stellt Bürgermeister
In der nordfranzösischen 26.000-Einwohner-Stadt Henin-Beaumont sicherte sich der FN-Kandidat bereits im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit den Bürgermeisterposten. Im zweiten Wahlgang könnte die FN weitere Rathäuser gewinnen: In Beziers, wo die von der FN unterstützte Wahlliste im ersten Wahlgang 44,9 Prozent der Stimmen bekam, Saint-Gilles (42,6 Prozent), Fréjus (40,3 Prozent), Brignoles (37,1 Prozent) und Beaucaire (32,8 Prozent). All diese Städte liegen im Süden Frankreichs, wo die Rechtsextremen traditionell stark sind.
Auch im südfranzösischen Perpignan war die FN im ersten Wahlgang mit 34,2 Prozent der Stimmen vorne gelandet. Die Sozialisten haben ihre Wahlliste für die zweite Runde aber zurückgezogen, um den konservativen Kandidaten zu stärken. Auch in Avignon und Tarascon dürfte es künftig keinen rechtsextremen Bürgermeister geben, auch wenn die FN-Kandidaten den ersten Wahlgang gewannen.
Chancen auf einen Bürgermeisterposten hat die FN wiederum in einigen nordfranzösischen Städten: Im lothringischen Forbach (FN-Ergebnis der ersten Runde: 35,8 Prozent), in Villers-Cotterets (32,0 Prozent) und in Hayange (30,4 Prozent). Die FN hatte vor den Wahlen zwischen zehn und 15 Bürgermeisterposten landesweit angepeilt.
(APA)
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