Zuckerberg hatte Obama vor wenigen Tagen angerufen, um sich über die NSA-Überwachung zu beschweren. Auch die Chefs von Google und Yahoo, Larry Page und Marissa Mayer, seien eingeladen, hieß es. Für Mayer sei der Termin aber zu kurzfristig gekommen.
Page hatte sich erst diese Woche enttäuscht über das Vorgehen der US-Regierung gezeigt und eine öffentliche Debatte über die Überwachungsprogramme gefordert. Der NSA-Skandal hatte spürbar einen Keil zwischen die Internet-Industrie und die US-Regierung getrieben.
Obama hatte sich bereits im vergangenen Jahr nach Beginn der NSA-Enthüllungen mit den Tech-Konzernchefs zusammengesetzt. Dabei schlug Mark Pincus, Gründer der für Online-Spiele wie "Farmville" bekannten Spielefirma Zynga, nach CNN-Informationen vor, den Informanten Edward Snowden nicht zu bestrafen. Obama habe abgelehnt.
Indes berichtete die Nachrichten-Webseite "The Intercept" am Freitag, der US-Geheimdienst NSA habe offenbar systematisch die Administratoren von Computer-Netzwerken ins Visier genommen. Der Geheimdienst habe die Spezialisten angegriffen, um über sie Zugang zu Computern und Netzwerken zu erhalten. Sie beruft sich auf Unterlagen aus dem Fundus von Edward Snowden.
Laut den Unterlagen aus dem Jahr 2012 habe die NSA private E-Mail-Adressen und Facebook-Accounts der Administratoren geknackt, um anschließend deren Computer zu hacken und Kontrolle über die betreuten Netzwerke zu erhalten. In dem Dokument mit dem Titel "I hunt sys admins" ("Ich jage System-Administratoren") würden insbesondere die Netzwerkadministratoren ausländischer Telefon- und Internetfirmen genannt, berichtet "The Intercept".
Im September vergangenen Jahres war ein ähnliches Vorgehen des britischen Geheimdienstes GCHQ bekannt geworden. Der GCHQ habe das belgische Telekommunikationsunternehmen Belgacom attackiert, indem Mitarbeitern gezielt Schnüffelsoftware untergeschmuggelt wurde, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
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