Der russische Verteidigungsminister Schoigu sagte laut Interfax, es gehe bei dem Test um Krisensituationen, die "eine Bedrohung für die militärische Sicherheit des Landes darstellen". Betroffen sei der Militärbezirk West mit Grenzen zur Ukraine, Weißrussland, zu den baltischen Staaten, Finnland und der Arktis. Auch die zweite Armee im Militärbezirk Mitte, das Befehlszentrum der Weltraumverteidigung sowie die Luftlandetruppen seien "in Alarm versetzt worden". Die Operation soll den Angaben zufolge bis zum 3. März dauern.
Schoigu betonte, dass die angeordnete Überprüfung der Gefechtsbereitschaft nicht im Zusammenhang mit der Krise im Nachbarland Ukraine stehe. Geprüft werde die Bereitschaft von etwa 150.000 Soldaten verschiedener Waffengattungen, von 90 Flugzeugen und 120 Hubschraubern sowie von bis zu 880 Panzern, 1.200 Einheiten Militärtechnik und 90 Schiffen. "Alle Panzer werden schießen, alle Flugzeuge werden im Kampfmodus fliegen", sagte Schoigu. Zudem sei eine Übung von Fallschirmspringern geplant.
Der Umsturz in der ehemaligen Sowjetrepublik Ukraine an der Westgrenze zu Russland wird in Moskau mit Argwohn verfolgt. Putin hatte den gestürzten ukrainischen Präsidenten Janukowitsch unterstützt. Dieser hatte im November die proeuropäischen Massenproteste ausgelöst, als er ein Assoziierungsabkommen mit der EU im letzten Augenblick platzen ließ und sich Russland zuwandte. Der russische Außenminister Lawrow forderte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) auf, den Aufstieg "nationalistischer und neofaschistischer Gefühle" in der Westukraine scharf zu verurteilen.
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