Anschließend feuerten Aufständische von einem Nachbarhaus auf das Gebäude der Wahlkommission. Sie setzen auch Granatwerfer ein. Sämtliche Mitarbeiter seien jedoch in Schutzräumen in Sicherheit, sagte ein Sprecher der Behörde.
Bei den Gefechten seien drei Angreifer von Sicherheitskräften erschossen worden, teilte das Innenministerium mit. Insgesamt sollen fünf Taliban beteiligt gewesen sein. Kabuls Polizeichef Mohammad Sahir sagte während des Angriffs: "Sie haben sich in einem vierstöckigen Gebäude nahe dem Gelände der Wahlbehörde verschanzt und feuern von dort Granaten ab."
Es war bereits die zweite Attacke auf Büros der Wahlbehörde in nur einer Woche. Bei der ersten waren am Dienstag neun Menschen getötet worden. Die Taliban bekannten sich auch zu dem neuen Angriff. Die radikalen Islamisten hatten angekündigt, die Wahl zu sabotieren.
Die Afghanen wählen am 5. April den Nachfolger von Präsident Hamid Karzai, der laut Verfassung nicht ein drittes Mal antreten darf. Er regiert Afghanistan seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001. In der neuesten Umfrage vom Wochenende lag der frühere Finanzminister und einstige Weltbank-Ökonom Ashraf Ghani in der Gunst der Wähler mit 27,1 Prozent vorn, gefolgt von den beiden Ex-Außenministern Abdullah Abdullah (24,6) und Salmai Rassul (8,0).
Die Wahl ist die letzte, bevor der NATO-Kampfeinsatz in Afghanistan Ende des Jahres ausläuft. Ob es zu der geplanten Folgemission zur Ausbildung und Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte kommt, ist weiterhin ungewiss.
Erst am Freitag waren bei einem Taliban-Angriff auf ein von Ausländern bewohntes Gästehaus einer US-Organisation in Kabul mindestens fünf Menschen getötet worden. Ein Kämpfer hatte sich vor dem Eingang des Hauses in die Luft gesprengt, um den Aufständischen Zugang zu verschaffen. In einer darauffolgenden mehrstündigen Schießerei seien zwei Islamisten getötet und zwei schwer verletzt worden.
Später war in der Nähe die Leiche eines zehnjährigen Mädchens entdeckt worden, das von einer verirrten Kugel getroffen worden war. Auch ein unbeteiligter afghanischer Zivilist, der in seinem Auto gesessen hatte, wurde tödlich getroffen.
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