Der Augenzeuge Özgür Karagöz sagte auf Initiative des Anwalts der Familie Elvan bei der Staatsanwaltschaft aus, die den Tod des Jugendlichen untersucht. Nach Aussagen des Augenzeugen hatte der Beamte, der auf Berkin Elvan schoss, blonde Haare und trug eine Gasmaske. Der Jugendliche habe den Polizisten zugerufen, sie sollten nicht schießen, er wolle nur Brot kaufen.
Berkin Elvan war während der Gezi-Proteste im Juni des vergangenen Jahres von einer Tränengasgranate der Polizei am Kopf getroffen worden und in der vergangenen Woche nach monatelangem Koma im Krankenhaus gestorben. Die Nachricht von seinem Tod löste neue Straßenschlachten zwischen regierungskritischen Demonstranten und der Polizei in Istanbul sowie in weiteren Städten des Landes aus. Dabei starben erneut zwei Menschen.
Elvans Familie hatte stets betont, ihr Sohn sei als Unbeteiligter in Auseinandersetzungen zwischen Gezi-Demonstranten und der Polizei geraten, als er auf dem Weg zum Bäcker war. Dagegen hatte Ministerpräsident Erdogan das Vorgehen der Polizei gerechtfertigt und den Jugendlichen in die Nähe von Terroristen gerückt. In dem Fall sind mehrere Polizisten vernommen worden, eine Anklage gibt es bisher aber nicht.
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