Der Tod eines im Sommer von Polizisten schwer verletzten Jugendlichen hatte in der Türkei eine neue Protestwelle ausgelöst. Die Bereitschaftspolizei setzte am Mittwoch abermals Tränengas und Wasserwerfer gegen zehntausende Demonstranten ein, die zur Beisetzung des 15-Jährigen in Istanbul gekommen waren. Schon am Vorabend waren laut Medienberichten bei landesweiten Kundgebungen 20 Demonstranten verletzt worden. Auch in Ankara setzten Sicherheitskräfte Wasserwerfer und Tränengas ein.
Der 15-jährige Berkin Elvan hatte sich vor neun Monaten auf dem Weg zum Bäcker befunden, als er zwischen die Fronten geriet und von einer Tränengasgranate der Polizei am Kopf getroffen wurde. Am Dienstag starb er nach 269 Tagen im Koma in einem Krankenhaus in Okmeydani. Das Schicksal das Burschen wurde zum Symbol für das harte Vorgehen gegen Gegner des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der derzeit auch wegen eines Korruptionsskandals stark unter Druck steht.
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