Allein am Dienstag versuchten laut dem marokkanischen Innenministerium rund 600 Flüchtlinge, die stark gesicherten Grenzanlagen zu überwinden. Nach spanischen Angaben gelang etwa 500 von ihnen die Überwindung der Sperren. Offiziellen Angaben zufolge mussten 28 Flüchtlinge anschließend wegen Verletzungen behandelt werden, die sie vom Stacheldraht davongetragen hatten. Auch fünf Polizisten wurden verletzt, weil die Migranten mit Steinen auf sie geworfen hatten.
Die an Marokko grenzenden spanischen Mittelmeer-Exklaven Melilla und Ceuta erleben seit Wochen Massenanstürme, nachdem Spaniens Regierung ihren Sicherheitskräften den Einsatz von Gummigeschossen verboten hatte. Die beiden Gebiete haben die einzigen Landgrenzen zwischen Afrika und der Europäischen Union, wo sich viele afrikanische Migranten ein besseres Leben erhoffen. Während Flüchtlinge in Melilla zuletzt immer wieder versuchten, über einen sieben Meter hohen Zaun zu gelangen, richten sich die Versuche in Ceuta vor allem auf den Grenzübergang und den Strand. Bei einer dieser Aktionen waren Anfang Februar mindestens 15 Flüchtlinge im Meer ertrunken.
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