Wien etwa verzeichnete zwar 2012 einen enormen Bettenzuwachs, ist aber betreffend Auslastungs- und Umsatzplus pro Bett zurückgerutscht. Die höheren Nächtigungszahlen und Umsätze kommen betriebswirtschaftlich nicht an.
Zell am See investiert in Infrastruktur
Um wirtschaftlich erfolgreicher zu agieren, hat das dynamisch wachsende Zell am See kräftig in die Infrastruktur investiert und die hochalpine Natur mit einer Erlebniswelt belebt. "Es sind auch neue Produkte dazugekommen - es gibt die Sommerkarte; die hat 2011/12 voll gegriffen", merkte der scheidende Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Thomas Reisenzahn, an.
23.000 Nächtigungen bei Iron Man
Neben Produkten und Infrastruktur gehörten aber auch Veranstaltungen dazu. "Der 'Iron Man' brachte 23.000 Nächtigungen und 4 Mio. Euro Wertschöpfung nach Zell am See", so der Tourismus-Experte. Ein gutes Management einer Destination schaffe auch Arbeitsplätze - in Zell am See habe sich die Zahl der Stellen 2012 gegenüber dem Jahr davor um 7,10 Prozent erhöht.
In der 2012 am zweitstärksten gewachsenen Region Wilder Kaiser sorgt die Fernsehserie "Bergdoktor" laut Hoteliervereinigung jährlich für ein Nächtigungsplus von 5 Prozent. Daran lasse sich erkennen, wie wichtig auch Filmförderung für den Tourismus sei, so Reisenzahn. Parallel zur gesteigerten Bekanntheit habe das Urlaubsziel auch einen "Qualitätsverbesserungsschub" hingelegt - viele Drei-Sterne-Hotels wurden zu Vier-Sterne-Häusern. Das Mitarbeiterwachstum betrug dort 8,8 Prozent.
Investitionen in Saalfelden/Leogang
Die drittdynamischste Region Saalfelden/Leogang habe sich noch stärker auf Mountainbiken und Klettern fokussiert und die Bettenqualität erhöht, erklärte der ÖHV-Generalsekretär. "Die Region hat hier enorme Investitionen getätigt." Das Geld floss unter anderem in eine Trailrunning-Laufstrecke, wo man auf natürlichem Untergrund barfuß laufen kann. 2012 fand in der Destination die Mountainbike-WM statt. Der Beschäftigungszuwachs in der Region lag den Angaben zufolge bei 10,8 Prozent.
Knapp am Siegerpotest der am stärksten wachsenden Ferienziele vorbei geschrammt ist die Destination Arlberg. "Die Region konnte 2011/12 dank der guten Schneelage wieder aufholen, gibt aber auch im Sommer Gas", berichtete Reisenzahn und verwies auf das Lecher Classic Music Festival, das Philosophicum, den Höhentriathlon und den Weitwanderweg (Lechwanderweg).
Tourismus schuf 7.056 neue Arbeitsplätze
In Summe hätten die österreichischen Tourismusbetriebe zwischen 2011 und 2012 7.056 neue Arbeitsplätze geschaffen - knapp ein Fünftel davon in den Top-Ten-Wachstumsdestinationen. Im selben Zeitraum sei die Beschäftigung in der Gesamtwirtschaft gesunken.
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