Laut dem Pressekoordinator des Flugplatzes, Paul Empl, handelte es sich um ein motorisiertes Segelflugzeug und ein Motorflugzeug. Sie trugen deutsche Kennzeichen. "Ein Flugzeug dürfte offensichtlich aus Innsbruck, das andere direkt aus Bayern gekommen sein", sagte Empl.
Überlebender erliegt schweren Verletzungen
Die Insassen des Motorflugzeuges, einer Cessna 150, handelt sich um einen Mann (31), der die Cessna steuerte, und eine Frau (30). Die beiden Verstorbenen stammen aus Tirol, teilte die Polizei am späten Abend mit. In dem Motorsegler des Typs "Dimona" befanden sich ebenfalls ein Mann und eine Frau. "Sie stammen beide aus Bayern und sind 57 Jahre alt", erklärte Polizeisprecher Michael Korber. Der Mann und Pilot der "Dimona" wurde schwer verletzt ins Salzburger Unfallkrankenhaus gebracht. Er erlag am späten Sonntagabend seinen schweren Verletzungen.
Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion der Toten an. Um die Unfallursache zu klären, werden die Wracks von einem gerichtlich beeideten Sachverständigen begutachtet. Zwei Spaziergänger beobachteten den Unfall. Die Maschinen sollen sich beim Landeanflug mit den Tragflächen berührt haben. "Es laufen noch die Befragungen zur Unfallursache", sagte der Polizeisprecher.
Während Anflug auf Flugplatz kollidiert
Die Flugzeuge stießen während des Endanflugs westlich des Flugplatzes zusammen. Laut Geschäftsführer Moser flogen sie übereinander. Da aber der Motorsegler - der oben flog - die Flügel unterhalb der Sitzposition hatte, die Flügel der Cessna, die ein Hochdecker war, sich hingegen oberhalb der Sitze befanden, haben sich die Piloten nicht gesehen, vermutete Moser. Die beiden hätten aber gewusst, dass sich zwei Flugzeuge im Endanflug befanden - was normalerweise auch kein Problem sei.
Der Flugplatz in Zell am See verfügt nur über eine Piste. "Es herrschten aber beste Wetterbedingungen und Sichtverhältnisse", sagte Empl. Um die Unfallursache klären zu können, werde man den Funkverkehr rekonstruieren müssen. "Um zu erkennen, wer wem gehört hat. Der Flugplatz in Zell am See ist ein unkontrollierter Platz. Der Pilot erhält keine Landegenehmigung, unter Umständen gibt es eine Landeinformation. Er landet unter eigener Risikogefahr. Jeder gibt aber eine Positionsmeldung ab, dass die anderen wissen, wo man ist", sagte Empl, der in Zell am See Pilot und Inhaber der Firma Alpenflug ist, die Rundflüge veranstaltet.
Die Insassen wurden bei dem Absturz eingeklemmt und mit hydraulischen Rettungsgeräten geborgen. Aus der Tragfläche eines der Flugzeuge floss Treibstoff. "Es hat aber nicht gebrannt. Zur Sicherheit haben wir einen dreifachen Brandschutz aufgebaut", schilderte der Ortsfeuerwehrkommandant von Zell am See, Gerhard Blassnigg.
Ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes war an Ort und Stelle. Der tragische Unfall ging den Einsatzkräften nahe. "Wir werden das nachher in der Zeugstätte mit der Mannschaft besprechen. Wir haben eigene Peers, die bei Aufarbeitung helfen", sagte der Ortsfeuerwehrkommandant. Feuerwehrleute aus Zell am See, Bruck und Maishofen beteiligten sich an der Bergung. Erst vor einer Woche waren nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges in Mauterndorf (Lungau) zwei Menschen ums Leben gekommen. (APA)
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