Sandra Fritzenwallner hat Stress. Die 24-jährige Salzburgerin arbeitet bei Coiffeur Sturmayr am Hanuschplatz. „Zurzeit verbringe ich meine Wochenenden nur noch hier", sagt sie mit leicht gequältem Lächeln. Jetzt im Frühling sind nämlich Schulungen. Den Angestellten wird beigebracht, wie man die neuesten Trendfrisuren schneidet und was es Neues beim Farbenmischen zu lernen gibt.
Frisurentrends: Laufsteg will es sanft und natürlich
Die neue Mode bringt Chef Christian Sturmayr von den Laufstegen dieser Welt mit. Von der Berliner und der Londoner Fashion Week kommen die Frühlingstrends direkt zu uns nach Salzburg. Jetzt im Frühling sind vor allem zwei Dinge wichtig: Die Farben müssen natürlich und die Schnitte weich sein. „Die Zeiten von Platinblond und hartem Schwarz sind vorbei. Wir arbeiten viel mit Nuancen, natürlichen Farbabstimmungen und Paintings", meint die Expertin. Beim sogenannten „painten", zu Deutsch „malen" wird nicht das komplette Haar gefärbt, sondern viele einzelne Strähnen werden herausgenommen und frei von Hand mit Farbe bepinselt. Der Unterschied zum typischen Strähnchen-Look ist, dass Paintings wilder und weniger genau sind und so aussehen, wie natürliche Haarschattierungen, erklärt Sandra. „Von der Farbe darf es im Frühling ruhig etwas heller und frischer werden. Die gedämpften Herbstfarben sind nicht mehr so gefragt. Die Leute passen sich einfach dem Wetter an.", so die Friseurin.
Lang oder kurz
Bei den Schnitten kommen im Gegensatz zu den Farben wieder Extreme in Trend, zumindest bei der Länge. Diesen Frühling sind entweder ganz lange Haare oder ein Kurzhaarschnitt angesagt. Für den Rapunzel-Look kann man auf sogenannte Clip In's zurückgreifen. Das sind Verlängerungen aus Echthaar, die man sich einfach ins Haar stecken und vor dem Schlafen gehen wieder raus nehmen kann. „Wir machen dann einen Beratungstermin aus und schneiden die Haare so, dass es mit den Clip In's auch gut aussieht", erzählt die 24-Jährige. Bei den Kurzhaarschnitten dominiert diesen Frühling der Bob in all seinen Variationen. Zu kurz braucht es aber nicht sein, meint Sandra Fritzenwallner. Der Pixie ist out. Generell gilt bei Kurz oder Lang: Weiche Schnitte dominieren. Es sollte nichts zu hart oder kompakt sein.
Trends bei Männern
Auch für die Männerwelt stehen neuen Frühlingstrends an. Regel Nummer eins: Wenn die Haare gefärbt sind, darf man es auf keinen Fall sehen, so die Expertin. Auch hier geht der Trend zu natürlichen Farben und Paintings. Bei den Schnitten wird es auch bei den Männern weicher. „Der Trend, die Haare oben länger zu lassen und an der Seite kürzer, der bleibt, aber der Übergang wird weicher. Der starke Kontrast zwischen Seite und Haupthaar wird weniger.", erklärt Fritzenwallner. Ein neuer Trend bei den Herren: Ein rasierter Scheitel. Das bedeutet, dass man den Scheitel fein einrasiert, anstatt ihn nur durch Kämmen freizulegen. Beim Styling gilt: Gel ist out. Viel besser eignen sich Wachs-Produkte um einen schönen, natürlichen Look zu erzielen.
Geheimtipp von der Expertin
Am Ende verrät uns die junge Friseurin noch, was ihr Geheimtipp für den nächsten Trend ist: „Ganz lang, extrem glatt und ein Mittelscheitel. So haben wir zum Beispiel die Models bei Roberto Cavalli am Lifeball frisiert. Das kommt sicher, aber noch nicht diesen Frühling.". Wer sich selber darüber informieren will, was der nächste Haartrend bei uns wird, der muss sich einfach nur in London oder Barcelona auf eine Parkbank setzen und sich die jungen Leute ansehen, meint Sandra.
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