"Plötzlich ging alles sehr schnell. Ich habe bemerkt, dass für die Fahrt ins Krankenhaus keine Zeit mehr ist", schilderte der 34-Jährige die Geschehnisse am 19. Juni. "Wir haben bereits einen Sohn. Dass ich unseren zweiten Buben selbst auf die Welt bringen muss, darauf war ich nicht vorbereitet." Der Jungvater wählte den Notruf 144 und wurde mit Markus Bzenetzky, einem Disponenten in der Wiener Rettungsleitstelle, verbunden.
Geburtsanweisungen per Handy
"Wir sind auf diese Situationen vorbereitet. Das wichtigste ist, den Anrufer zuerst zu beruhigen", so der erfahrende Sanitäter. Über den Handylautsprecher blieb er die ganze Zeit mit dem Vater in Kontakt. "Ich habe ihm Schritt für Schritt erklärt, was zu tun ist. Das beginnt mit der Vorbereitung von Decken und endet mit dem Abbinden der Nabelschnur."
"Vom Anruf bis zum ersten Schrei von Julian hat es nur vier Minuten gedauert. Aber die Unterstützung und vor allem der psychologische Beistand durch den Sanitäter waren enorm wichtig", erzählte Vater Jens. Als die Teams der Berufsrettung drei Minuten später eintrafen, hielt Mama Daniela den kleinen Julian bereits im Arm. Julian erblickte am 19. Juni um 22.50 Uhr mit 3.580 Gramm und 53 Zentimetern das Licht der Welt.
Junge Familie besucht Wiener Rettungsleitstelle
Am Wochenende besuchte die Familie die Rettungsleitstelle, dabei lernten sich die beiden Geburtshelfer persönlich kennen. Dabei kam auch Eliah, der große Bruder von Julian, auf seine Kosten, er durfte die Rettungsautos ganz genau besichtigen.
(APA)
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