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Große Verschwendung

50.000 Lkw-Ladungen Lebensmittel landen jedes Jahr im Müll

Großteil stammt aus privaten Haushalten

Vor allem in den Privathaushalten landen viele Lebenmittel im Müll

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht vom 30. Mai 2019: Das muss nicht sein: Gut gelagerte Lebensmittel halten länger - und landen damit nicht so schnell im Müll. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Etwa 50.000 Lkw-Ladungen noch genießbarer Lebensmittel landen jährlich in Österreichs Mülltonnen. Der Großteil davon stammt aus privaten Haushalten.

Eine Million Tonnen Lebensmittel landet jedes Jahr im Müll. Würde man diese Menge zu je 18 Tonnen in Lkw laden, würden 50.000 Schwerfahrzeuge benötigt, die hintereinander aufgestellt eine Kolonne von Wien bis Zürich ergeben, berichtete die Wiener Tafel anlässlich des Tages der Lebensmittelrettung am kommenden Freitag (26. Mai). Frappierend daran: Die Privathaushalte schaffen dabei eine absolute Mehrheit. 58 Prozent der noch verwertbaren Lebensmittel landen privat im Müll.

Neun Prozent der Lebensmittel im Müll aus Handel

14 Prozent der noch genießbaren Lebensmittel im Abfall kommen aus der Verarbeitung, neun Prozent aus Supermärkten und Großhandel sowie 19 Prozent aus dem Außer-Haus-Verzehr, also, grob gesagt, aus der Gastronomie und Gemeinschaftsküchen, so die Wiener Tafel unter Berufung auf Daten der Initiative "Land schafft Leben". Um dem entgegenzuwirken, müsse bereits im Kindesalter mehr Wissen zu Lebensmitteln aufgebaut werden, sagte Maria Fanninger, Gründerin von "Land schafft Leben". Die Vermittlung dieses Wissens sollte daher auch eine wichtige Rolle in den Schulen einnehmen.

 

Ähnlich Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Wiener Tafel: "Immer noch landen Unmengen an gutem Essen im Müll, während rund 500.000 Menschen in Österreich nicht wissen, wie sie sich angemessen ernähren sollen. Um das zu ändern, müssen wir Wissen und Bewusstsein schaffen", sagte sie.

WWF fordert "Fünf-Punkte-Plan" gegen Verschwendung

Der WWF forderte zum Tag der Lebensmittelrettung einen Fünf-Punkte-Plan und machte auch darauf aufmerksam, welche Auswirkungen die weggeworfenen Lebensmittel auf den Klimawandel haben. "Rund zehn Prozent des globalen Ausstoßes an Treibhausgasen gehen auf das Konto von Lebensmittelverschwendung", sagte Dominik Heizmann, Sprecher für nachhaltige Ernährung des WWF Österreich.

Der Forderungskatalog: Erstens müssen demnach verbindliche Ziele zur Reduktion von Lebensmittelabfällen für alle Sektoren der Wertschöpfungskette beschlossen werden, so der WWF. Zweitens müssten klare Spielregeln geschaffen werden, indem die Bundesregierung eine eindeutige Hierarchie im Umgang mit Lebensmittelüberschüssen festlegt. Oberste Priorität habe deren Vermeidung, gefolgt von der Weiterverarbeitung und Weitergabe. Zur energetischen Nutzung und Entsorgung von Lebensmitteln sollte es nur kommen, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind.

Drittens ist laut WWF die Lebensmittelweitergabe zu fördern und sinnloses Wegwerfen zu vermeiden. Dafür müsste die Regierung rechtliche Hürden abbauen und steuerliche Anreize setzen. Viertens ist der Naturschutzorganisation zufolge die Datenlage zu verbessern, wofür "alle Sektoren der Wertschöpfungskette mehr Informationen zu den Mengen und Ursachen von Lebensmittelabfällen liefern müssen". Belastbare Daten für die Landwirtschaft würden beispielsweise bisher fehlen. Und fünftens gehe es darum, mehr Aufklärung - etwa in Schulen und Ausbildungsstätten - zu ermöglichen.

(Quelle: APA)

Aufgerufen am 28.05.2023 um 06:58 auf https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/50-000-lkw-ladungen-lebensmittel-landen-jedes-jahr-im-muell-139268065

Kommentare

Grossglockner

Das ist doch wirklich skandalös. Alle jammern über die hohen Lebensmittel Preise, und dann diese Verschwendung! Das passt doch nicht zusammen! Bitte schaltet doch Euer Hirn ein beim Einkaufen!!!

Hangglider

Und weil alle glauben ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum kennzeichnet ein verdorbenes Lebensmittel.

FKR

weils den leuten noch zu gut geht weils nimma kochen können weils nicht kalkulieren können weils zu faul dazu sind weils mit höchstverarbeitenten produkten einfacher ist weils wasser für die suppe damit nicht anbrennen kann weils weils weils.....

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