Die Aktion war im Juli 2017 von der damaligen SPÖ-ÖVP-Regierung ins Leben gerufen worden. Unter Türkis-Blau wurde sie abgeschafft - kritisiert wurden zu hohe Kosten bei fehlender Nachhaltigkeit. Im September hat der Nationalrat allerdings eine Förderung in Höhe von 50 Mio. Euro für Langzeitarbeitslose über 50 beschlossen. Knapp ein Drittel der Teilnehmer hatte auch drei Monate nach Förderende noch einen Job. Neben ungeförderter Arbeit seien auch eine weitere geförderte Beschäftigungsepisode oder eine Qualifizierungsteilnahme als erfolgreiche Anschlussperspektiven zur Aktion 20.000 zu werten, heißt es. "Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ergibt sich ein Anteil von 37,3 Prozent aller Teilnahmen mit positiver Arbeitsmarktpositionierung zum Stichtag", geht aus der Erhebung hervor.
Hälfte der Personen nach Aktion arbeitslosen
Diese Zahlen zeigten, wie "richtig und wichtig" die Aktion 20.000 war, sagte SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch am Montag laut einer Aussendung. Auch die Geschäftsführerin von arbeit plus, einem österreichweiten Netzwerk von sozialen Unternehmen, hob die Bedeutung hervor: "Die Aktion 20.000 hat 'Ja' gesagt zu Menschen, die schon viel zu oft ein 'Nein' gehört haben. Neben existenzsichernder Beschäftigung durch kollektivvertraglich bezahlte Jobs, erhielten sie Unterstützung und Weiterbildung."
Genau die Hälfte der geförderten Personen war nach Auslaufen der Förderung aber wieder arbeitslos, 12,7 Prozent waren in einem "erwerbsfernen Status", darunter finden sich auch jene Personen, die im Anschluss an die Aktion in die Pension übertraten. Mehr als 90 Prozent der 551 befragten Teilnehmer (und Abbrecher) stimmten der Aussage "Ich war begeistert, endlich wieder arbeiten zu können" zu. 89 Prozent der Befragten waren mit dem Dienstverhältnis (eher) zufrieden, 58 Prozent davon sogar sehr zufrieden. Die Befristung der Dienstverhältnisse im Rahmen der Aktion wurde aber von 41 Prozent kritisch betrachtet.
Rund 20 Prozent der geförderten Personen lösten das Dienstverhältnis vorzeitig auf. Als Hauptgründe wurden gesundheitliche Belastungen, Schwierigkeiten mit Kollegen oder Vorgesetzten, schlechtes Arbeitsklima, zu niedrige fachliche Anforderungen oder kein Spaß an der Arbeit genannt.
Die Evaluierung ergab, dass mit der Aktion 20.000 rund 2.500 bis 2.890 neue Stellen für einen Zeitraum von 1,3 Jahren geschaffen wurden. Die Dienstverhältnisse reichten von Hilfstätigkeiten über unterschiedliche soziale Dienstleistungsbereiche bis zu Führungsfunktionen. Im Schnitt waren die Personen vor Förderbeginn 2,8 Jahre arbeitslos. 58 Prozent der geförderten Personen waren männlich, 42 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter lag bei 54,6 Jahren, 89 Prozent hatten die österreichische Staatsbürgerschaft. 44 Prozent verfügten über einen Abschluss einer mittleren Schule oder Lehre, 30 Prozent maximal über einen Pflichtschulabschluss.
Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass die Aktion 20.000 jedenfalls einen kurzfristigen beschäftigungspolitischen Effekt hatte. Wie viele Personen auch nach Förderende noch Arbeit haben, ist jedoch derzeit über einen Beobachtungszeitraum von drei Monaten hinaus nicht zu eruieren.
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