Dem Arzt wird laut Sprecherin Yvonne Huber Fälschung sowie Unterdrückung von Beweismitteln vorgeworfen. Der Strafantrag wurde beim zuständigen Bezirksgericht Liezen eingebracht.
Atteste ohne Untersuchung
Huber erklärte, dass der Arzt für rund 20 namentlich bekannte Patienten Atteste mit Maskenbefreiungen ausgestellt haben soll, ohne die Frauen und Männer überhaupt untersucht zu haben. Rund 100 weitere Fälle, wo allerdings die Namen nicht bekannt sind, seien im Akt aufgelistet.
Unterdrückung von Beweismitteln
Hinzu kommt, dass der Mediziner nach der Hausdurchsuchung und Beschlagnahmung noch seine Passwörter etwa für Email-Konten geändert haben soll. Das gilt als Unterdrückung von Beweismitteln und wurde ebenfalls angeklagt.
Neben den Anklagepunkten gibt es allerdings auch eingestellte Ermittlungen und zwar betrifft das jene Atteste, die der Mann für Leute im Ausland, vorrangig Deutschland, ausgestellt hatte. Allerdings wird im Nachbarland weiterhin gegen die deutschen Abnehmer ermittelt.
Arzt hat sich nach Tansania abgesetzt
Nun hat das Gericht in Liezen den Strafantrag zu prüfen. Ist dieser formal korrekt, wird die Verhandlung ausgeschrieben, sagte Sprecherin Sabine Anzenberger zur APA. Offen ist noch, ob der Beschuldigte für den Prozesstermin nach Liezen kommen wird, denn er hat sich offenbar schon im Vorjahr ins afrikanische Tansania abgesetzt. Er galt seit Ausbruch der Pandemie als Gegner von Schutzmasken und fiel mit verharmlosenden Worten über Corona auf. Über ihn wurde deswegen schon ein Berufsverbot verhängt.
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