Verkehr

Brennerautobahn nach stundenlanger Sperre wieder frei

Neuschnee hat den Verkehr auf der Brennerautobahn zum Erliegen gebracht.
Veröffentlicht: 23. Februar 2024 13:02 Uhr
Nach einer stundenlange Sperre wegen Neuschnees konnte die Brennerautobahn am späten Freitagabend wieder für den Verkehr freigegeben werden. Rund 300 Menschen wurden währenddessen von den Einsatzkräften versorgt. Es waren etwa 70 Zentimeter Neuschnee gefallen.
SALZBURG24 (tp)

Die Brennerautobahn (A13) in Tirol ist seit Freitagabend um kurz nach 22.00 Uhr nach vorheriger stundenlanger Sperre wegen starker Schneefälle und in Folge hängen gebliebener Lkw in Fahrtrichtung Süden wieder frei befahrbar. Dies teilte die Asfinag der APA mit. Die Sperre hatte seit den Mittagstunden angedauert, mehr als 150 Lkw mussten unter schwierigsten Bedingungen abgeschleppt werden. Es waren an die 70 Zentimeter Neuschnee gefallen.

Kein Weg für Räumfahrzeuge

Die Sperre hatte vom Autobahnknoten Innsbruck-Amras bis zum Brennerpass zurückgereicht. Zu den Behinderungen war es laut Land durch mehrere "schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge" gekommen, die auf der Autobahn hängen blieben. Weitere Lkw versuchten diese Fahrzeuge zu überholen und blieben ebenfalls hängen. Diese Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen.

Pkw und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich. In der Folge mussten Schwerfahrzeuge - bei anhaltendem Schneefall - mit großem Aufwand aus einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden. Die Fahrzeuge hatten in den Steigungsbereichen nicht mehr selbstständig anfahren können.

Dauereinsatz auf Brennerautobahn

Es waren vorsorglich Spezial-Abschlepptrupps entlang der Strecke postiert worden - diese sollten die Lkw wieder flott machen, hatte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl gegenüber der APA am Nachmittag erklärt. Der Autobahnbetreiber befand sich mit rund 30 Räumfahrzeugen im Dauereinsatz. Aufgrund der besonderen Umstände wurde übrigens das Nachtfahrverbot für Lkw ausgesetzt, informierte das Land.

300 Personen, die bis zu zehn Stunden lang im Stau standen, wurden von zahlreichen Einsatzkräften versorgt, darunter 50 des Roten Kreuzes. Diese verteilten Tee, weitere Getränke, Snacks und Süßigkeiten. 213 Betroffene wurden letztlich in der Innsbrucker Olympiaworld versorgt, 46 davon nächtigten dort, hieß es. Im Einsatz befanden sich auch der Katastrophenschutz des Landes Tirol sowie Helfer der Stadt Innsbruck. Auch Polizei und Feuerwehr standen mit 90 bzw. 50 Kräften parat.

Laut dem Online-Portal "stol.it" war die Brennerautobahn auf italienischer bzw. Südtiroler Seite ab der Mautstelle Sterzing in Fahrtrichtung Norden ebenfalls zumindest vorübergehend gesperrt. Auch die Brenner Straße (B 182) von Innsbruck Richtung Brenner zwischen der Ausfahrt A 13 Innsbruck-Süd und Matrei am Brenner war vorerst nicht befahrbar.

Massive Schneefälle: Fehlende Vorbereitung?

Für Ärger sorgte die Sperre übrigens beim Transitforum Austria-Tirol. Dass starker Schneefall drohe, sei bekannt gewesen, bemängelte Obmann Fritz Gurgiser der APA gegenüber mangelnde Vorkehrungen und ortete "Tiroler Chaospolitik". Vielmehr werde "zugeschaut, bis die A13 mit quer gestellten Lkw außer Kraft ist." Nun würden hohe, vermeidbare volkswirtschaftliche Kosten entstehen, kritisierte Gurgiser und ortete Tirol an einem "Brennpunkt".

Indes sorgte der Neuschnee auch andernorts in Tirol für Probleme: Auf der Inntalautobahn (A12) bei Kufstein in Richtung Bayern wurden ebenfalls Staus verzeichnet. Verzögerungen gab es unter anderem auch auf der Zillertalstraße (B169), der Stubaitalstraße (B183) und der Seefelder Straße (B177). Nach einem Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen musste zudem die Sellraintalstraße (L13) zwischen Gries und Sellrain in beiden Richtungen gesperrt werden. Und auf der Felbertauern-Mautstraße in Osttirol galt eine Totalsperre für alle Fahrzeuge zwischen dem Felbertauerntunnel und Mittersill.

Schneekettenpflicht galt unter anderem auf der Arlbergstraße (B197) zwischen St. Anton am Arlberg und Alpe Rauz in beiden Richtungen, auf der Tuxer Straße (L6) zwischen Hintertux und Kaltenbach sowie auf der Sellraintalstraße (L13) zwischen Zirl und Kühtai.

Steigende Lawinengefahr

Zwischenzeitlich hatte der Neuschnee lokal auch Auswirkungen auf die Stromversorgung. Über 500 Haushalte waren laut Medienberichten in vier Orten des mittleren Zillertals sowie in Gallzein bei Jenbach kurzfristig ohne Strom. Grund waren laut dem landeseigenen Netzbetreiber Tinetz Bäume, die wegen des Nassschnees auf Leitungen fielen. Am Nachmittag war der Großteil der betroffenen Haushalte aber bereits wieder versorgt.

Schneekettenpflicht gilt noch auf drei Straßen in Salzburg

Starke Schneefälle sorgten vor allem im südlichen Teil des Landes Salzburgs am Freitag für massive Verkehrsprobleme, Unfälle und Verzögerungen. An vielen Straßen galt Schneekettenpflicht bzw. viele …

Die prognostizierten Neuschneemengen für Tirol hatten am Freitag auch die Lawinengefahr stark ansteigen lassen. In den östlichen und südöstlichen Landesteilen wurde oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe 4 auf der fünfteiligen Skala ausgegeben. Damit herrschte "große Gefahr". In weiten Teilen Tirols wurde die Lawinengefahr als "erheblich" (Stufe 3) eingeschätzt. Auch für Samstag wurde vor großer Lawinengefahr in weiten Teilen des Bundeslandes gewarnt.

Bildergalerien

(Quelle: apa)

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