Fachleute der Museen müssten unbedingt beurteilen, ob die Sammlung überhaupt von öffentlichem Interesse sei. "Wenn dem nicht so ist, würde ich auf jeden Fall abraten", sagte sie im Gespräch mit der APA.
Bedeutung und Ausmaß der Sammlung muss geprüft werden
"Ohne Museen geht da gar nichts", so Breitwieser, die erst vor Kurzem die international renommierte Sammlung der Generali Foundation nach Salzburg holen konnte. Sollten etwa Agnes Husslein (Belevedere) oder Karola Kraus (Mumok) der Ansicht sein, dass die Sammlung nicht so bedeutsam sei, wäre es ein Alleinankauf des Ministers. Sie selbst kenne die Sammlung Essl nicht sehr gut und könne diese daher nicht wirklich beurteilen. "Sie ist aber sicher auf Breite angelegt. Sie hat in einem kleinen, lokalen Umfeld begonnen und ist stark von den Vorlieben und Leidenschaften der Familie Essl geprägt", sagte Breitwieser, die vor ihrer Tätigkeit in Salzburg in führender Position am Museum of Modern Art (MoMA) in New York beschäftigt war. "Wie eine Sammlung eines Museums oder einer wissenschaftlichen Einrichtung ist sie nicht angelegt." Wörtlich sprach sie von einer "privaten Initiative als großes mäzenatisches Projekt".
Verkauf ruiniert Kunstmarkt nicht
Auch die vielfach geäußerte Gefahr, dass ein Verkauf der Sammlung den Kunstmarkt mehr oder weniger ruinieren könnte, sieht die Salzburger Museums-Chefin nicht. "Es ist schlecht, wenn Kunst nicht am Markt ist. Man soll nicht in einem Biotop leben." Sollten große Blöcke verkauft werden, würde das freilich Auswirkungen haben, "aber wirklich gute Künstler werden das aushalten". Schwieriger könnte es für einzelne Künstler werden, denen Essl über Jahre die Stange gehalten habe.
MdM will Sammlung nicht kaufen
Für ihr Haus selbst zeigt Breitwieser nur beschränkt Interesse. "Wir haben kein signifikantes Ankaufsbudget. Außerdem sind wir in der glücklichen Lage, erst vor kurzem eine Sammlung kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen zu haben, die müssen wir jetzt erst einmal verarbeiten."
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