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Klimablockaden legen Frühverkehr in und um Wien lahm

Mehrere Aktivist:innen festgenommen

Protestaktionen gegen die Klimapolitik haben Montagfrüh den Verkehr in und um Wien über weite Strecken lahmgelegt. Laut ÖAMTC blockierten Aktivisten ab 7.45 Uhr mehrere neuralgische Punkte und sorgten für umfangreiche Staus mit stundenlangem Zeitverlust.

Betroffen war unter anderem die Südautobahn (A2) beim Knoten Vösendorf (Bezirk Mödling). Autofahrer reagierten laut Videoaufnahmen der Aktivisten aggressiv. 30 Teilnehmer wurden nach Polizeiangaben festgenommen.

Über zehn Kilometer Stau auf A2

Auf der A2 gab es laut ÖAMTC rasch mehr als zehn Kilometer Stau, auch auf den Ausweichstrecken B16 und B17 stockte der Verkehr. Ebenso blockiert war die Westeinfahrt auf Höhe Auhof. Das führte auch auf der Ausweichstrecke Hauptstraße/Linzer Straße zu umfangreichen Staus von etwa vier Kilometern stadteinwärts. Blockadeaktionen gab es zudem auf der Südosttangente (A23) beim Altmannsdorfer Ast vor dem Kreuzungsbereich Altmannsdorfer Straße und bei den Abfahrten Handelskai in beiden Richtungen. Dazu war auf der Raffineriestraße die Abfahrt von der A23 und der Donauuferautobahn (A22) in Richtung Lobau gesperrt, was zu Staus auf allen umliegenden Straßen führte.

"Letzte Generation" will auf Klimakriese aufmerksam machen

"Heute haben wir uns auf der A2 angeklebt. Wir sind dem Verkehr und der Wut der Menschen entgegengetreten, um auf die eskalierende Klimakrise aufmerksam zu machen", erläuterte die "Letzte Generation Österreich" auf der Plattform X. Mehr als 70 Personen beteiligten sich demnach an den Protesten. Die Aktivisten sprachen von "massiven Aggressionen" gegen sich und stellten davon auch ein Video online, wie Teilnehmer angefahren, getreten, weggezerrt und mit Wasser überschüttet wurden. "Wir verstehen den Frust der Autofahrerinnen und Autofahrer. Gewalt ist keine Antwort. Wie werden sie reagieren, wenn Straßen überflutet sind oder es kein Trinkwasser gibt?", fragten die Aktivisten auf X. Weil die Attacken laut Exekutive nicht von Protestierenden angezeigt wurden, waren Ermittlungen zu den Vorfällen anhand von Videoaufnahmen im Laufen.

Die Wiener Polizei bestätigte ebenfalls auf X die Verkehrsblockaden "an mehreren Örtlichkeiten", insbesondere an Stadteinfahrten. Die Einsatzkräfte seien ab ca. 7.50 Uhr an Ort und Stelle gewesen und "sicherten die Situation ab", wurde seitens der Landespolizeidirektion Wien zu den Übergriffen auf die Aktivisten betont. Zuständig sei in weiterer Folge die niederösterreichische Polizei gewesen, die die Amtshandlung übernahm.

30 Festnahmen in Niederösterreich

In Niederösterreich gab es Blockaden im Bezirk Mödling in Vösendorf, zwischen den Abfahrten Wiener Neudorf und Shopping City Süd (SCS) sowie zwischen Guntramsdorf und Traiskirchen (Bezirk Baden). "Alle 30 Teilnehmer wurden festgenommen", sagte Stefan Loidl, Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, auf Anfrage. Davon stehen 18 Personen, die sich an der Straße festbetoniert haben sollen, unter dem Verdacht der schweren Sachbeschädigung. Weiteren zwölf Teilnehmern, die sich festgeklebt haben sollen, drohen Anzeigen nach dem Verwaltungsstrafgesetz.

Bei einer Frau setzten Wehen ein, wie auch der ORF berichtete. Ihr wurde der Weg von der A2 ins Krankenhaus laut Polizei rasch freigemacht. Die Blockaden waren um 11.15 Uhr vorbei, berichtete Loidl.

Mikl-Leitner fordert härtere Strafen von Zadic

"Ich bleibe dabei: Diese Form des Protests ist nicht normal. Das ist radikal, rücksichtslos und leider auch lebensgefährlich. Es braucht von Frau Zadic (Justizministerin Alma Zadić, Grüne, Anm.) endlich härtere Strafen", sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Stellungnahme. Ihr LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) sah indes ein "völliges Versagen" von Innenminister Gerald Karner (ÖVP). Dieser sei mit seiner "Kleben-lassen"-Politik grandios gescheitert.

"Letzten Endes haben diese Situation nicht die Klima-, sondern die Sesselkleber in der Landesregierung mitzuverantworten. Denn abseits heißer Luft hat die verantwortliche ÖVP-Landespolitik wenig für den Klimaschutz unternommen", reagierte dagegen die NEOS-Landesparteivorsitzende in Niederösterreich, Indra Collini. Die Wiener Landesparteien von FPÖ und ÖVP sparten in Aussendungen nicht mit Kritik an den Aktivisten und forderten härtere Strafen.

(Quelle: APA)

Aufgerufen am 09.12.2023 um 06:01 auf https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/fruehverkehr-in-und-um-wien-durch-klimablockaden-lahmgelegt-148861015

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