Es sollte eigentlich die umsatzstärkste Zeit im Jahr werden: Im November und Dezember lässt für gewöhnlich das Weihnachtsgeschäft die Kassen im stationären Handel klingeln. Dieses Jahr dürften viele ihre Geschenke allerdings online einkaufen, denn bis mindestens 12. Dezember müssen die meisten Geschäfte geschlossen halten. Die Wirtschaftskammer fordert deshalb eine einmalige Sonntagsöffnung am 19. Dezember, um das Geschäft etwas anzukurbeln.
Lockdown trifft Handel im Weihnachtsgeschäft
„Das Weihnachtsgeschäft retten kann ein verkaufsoffener Sonntag nicht mehr“, meint Johann Höflmaier, Geschäftsführer der Sparte Handel bei der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS), heute im Gespräch mit SALZBURG24. „Aber er kann den Umsatzverlust mindern.“ Öffnen dürften dann jene Geschäfte, die während des Lockdowns geschlossen bleiben mussten. Geschäfte des täglichen Bedarfs, etwa Supermärkte und Drogerien, wären von der Sonntagsöffnung also ausgeschlossen.
Der Handel sei die leidtragende Sparte in der Pandemie, meint der Branchensprecher. 1,4 Milliarden Euro Umsatz macht der stationäre Handel jährlich allein durch das Weihnachtsgeschäft. Während des aktuellen Lockdowns entgehen der Branche Umsätze von bis zu 140 Mio. Euro am Tag, schätzt die Johannes Kepler Universität (JKU).
Keine generelle Öffnung am Sonntag
Für die Gewerkschaften ist eine einmalige Sonntagsöffnung im Dezember denkbar. "Angesichts der einzigartigen aktuellen Situation haben wir uns entschlossen, mit der Wirtschaftskammer in Gespräche über einen verkaufsoffenen Sonntag einzutreten", erklärt GPA-Vorsitzende Barbara Teiber zur APA. Eine Sonntagsöffnung abseits einer möglichen Ausnahmeregelung für den 19.12 werde aber "strikt abgelehnt".
Eine solche generelle Sonntagsöffnung werde von der Wirtschaftskammer ohnehin nicht angestrebt, denn die Konsumenten würden das ablehnen, meint Höflmaier. Die Leute hätten aber Sehnsucht nach dem Einkaufen in Geschäften. „Man kann eben nicht alles online kaufen.“
Kommentare