Jetzt Live
Startseite Österreich
Nach Mitgliederbefragung

Rendi-Wagner kandidiert nicht am Parteitag

Politische Zukunft der Noch-SPÖ-Chefin bleibt offen

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat nach der Niederlage bei der Mitgliederbefragung angekündigt, nicht beim Parteitag zu kandidieren. Sie belegte Rang drei – hinter Hans Peter Doskozil und Andreas Babler.

Pamela Rendi-Wagner tritt nach ihrer Niederlage bei der Mitgliederbefragung nicht am SPÖ-Parteitag an. Das verkündete die scheidende Parteichefin bei einer Presse-Erklärung vor dem Parteipräsidium. Sie will auch eine geordnete Übergabe der Klubführung. Ob Rendi-Wagner aber überhaupt aus der Politik ausscheidet oder sie ihr Mandat im Nationalrat behält, blieb offen.

Auch wenn das Ergebnis der Befragung "arschknapp" gewesen sei, respektiere sie es, meinte Rendi-Wagner. Daher werde sie den Gremien einen geordneten Wechsel des Parteivorsitzes und der Klubführung vorschlagen. Es müsse gemeinsames Ziel sein, wieder eine sozialdemokratisch geführte Bundesregierung zu erhalten. Diese Geschlossenheit dafür habe zuletzt gefehlt.

SPÖ: Drei Lager etwa gleich auf

Knifflig macht die Angelegenheit, dass die drei Lager bei der Befragung mehr oder weniger gleichauf lagen. Hans Peter Doskozil, Vertreter einer restriktiven Zuwanderungspolitik, holte zwar Platz eins, blieb aber nur knapp vor dem Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler, der den linken Flügel repräsentiert, und der pragmatischen Amtsinhaberin, die vom Partei-Establishment gestützt wurde.

Doskozil forderte am Montag, quasi als offizieller Kandidat vom Vorstand vorgeschlagen zu werden. Babler wiederum hätte gerne eine Stichwahl durch die Mitglieder, ließ aber offen, ob er alternativ beim Parteitag kandidieren wird. Dort könnte er allenfalls eine Chance haben, wenn sich die delegiertenstarken und Doskozil-skeptischen Wiener und Gewerkschafter hinter ihn stellen. Von diesen beiden Gruppierungen gab es am Montag keinerlei Festlegungen.

Rendi-Wagner seit 2018 SPÖ-Chefin

Rendi-Wagner, die der österreichischen Sozialdemokratie seit Ende 2018 vorstand, bedankte sich bei ihren Mitarbeitern und betonte, die große Verantwortung ihrer Aufgabe immer mit viel Herzblut und Engagement getragen zu haben.

Die SPÖ hatte in ihrer Geschichte bisher zwölf Vorsitzende – elf männliche und mit Pamela Rendi-Wagner eine weibliche. Am längsten davon im Amt war Bruno Kreisky mit mehr als 16 Jahren. Dahinter folgt Adolf Schärf, der nach dem Zweiten Weltkrieg zwölf Jahre an der Spitze stand. Kürzest dienender SPÖ-Vorsitzender ist Christian Kern mit seinen gut zwei Jahren im Amt. Unter einer vierjährigen Periode blieb sonst nur noch Viktor Klima.

  • Victor Adler: 01.01.1889 - 11.11.1918
  • Karl Seitz: 11.11.1918 - 14.04.1945
  • Adolf Schärf: 14.04.1945 - 08.05.1957
  • Bruno Pittermann: 08.05.1957 - 01.02.1967
  • Bruno Kreisky: 01.02.1967 - 27.10.1983
  • Fred Sinowatz: 27.10.1983 - 11.05.1988
  • Franz Vranitzky: 11.05.1988 - 09.04.1997
  • Viktor Klima: 09.04.1997 - 28.04.2000
  • Alfred Gusenbauer: 28.04.2000 - 08.08.2008
  • Werner Faymann: 08.08.2008 - 25.06.2016
  • Christian Kern: 25.06.2016 - 24.11.2018
  • Pamela Rendi-Wagner 24.11.2018 - 03.06.2023 (voraussichtlich)
(Quelle: APA)

Aufgerufen am 05.06.2023 um 10:10 auf https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/rendi-wagner-kandidiert-nicht-am-spoe-parteitag-139186888

Kommentare

Mandi1

Die politische Landschaft in Österreich wird es verkraften wenn sie zurücktreten will.

Hermine

Liebe Rendi-Wagner. Sind's froh, diesen Zirkus endlich hinter sich gebracht zu haben. Österreich will einen "starken" Mann. Und ich kann Sie mir mit Ihrer Kompetenz und Empathie wieder gut als Ärztin vorstellen. Alles Liebe für Ihre Zukunft. .

FKR

die gnädige frau hätte sich das alles von anfang an ersparen können in der wissenschaft ist bestimmt gut aufgehoben

Kommentare anzeigen K Kommentare ausblenden Esc Teile uns deine Meinung mit.

Mehr zum Thema