"Besonders prächtig sind die Reliefs auf dem Grabstein des VINDILLIVS. Über dem Textfeld, welches von zwei spiralförmig kannelierten Säulen gerahmt wird, sind zwei Vögel dargestellt, die eine Girlande tragen", hieß es in einer Aussendung. Das zweite Fragment bildete den unteren Teil eines weiteren Grabdenkmals, hier werde die dreizeilige Inschrift ebenfalls von Säulen gerahmt. Die genannten Personen gehörten zur provinzialrömischen Bevölkerung und waren nicht im Besitz des römischen Bürgerrechts. Allerdings verfügten sie über ausreichend finanzielle Mittel, sich qualitativ hochwertige Grabsteine leisten zu können.
St. Pölten: Graben im 5. Jh. n. Chr zugeschüttet
Auf dem Areal des Karmeliterhofes laufen vor dem Baustart für ein Wohnprojekt seit August 2017 Grabungen. Die Fragmente wurden bereits am 5. März bei der Befundung einer spätantiken Grabenverfüllung von einem Team der Firma Ardig entdeckt. Der Verteidigungsgraben für die römische Siedlung Aelium Cetium wurde vermutlich im 4. Jh. n. Chr. angelegt, als im Zentrum mehrere neue Bauten entstanden und die Stadt einen Aufschwung erlebte. Der Graben verlor im Laufe des 5. Jahrhunderts seine Funktion, bei der Verfüllung kamen auch die Grabsteinfragmente hinein. "Ihr ursprünglicher Aufstellungsort gibt Anlass für Spekulationen, da die bekannten römischen Gräberfelder in einer Entfernung von gut 200 Meter zum Fundort lagen und ein Transport der Stücke aufgrund des Gewichtes einen recht hohen Aufwand bedeutet hätte", wurde mitgeteilt.
(APA)
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