Die Deutschen kommen! Anders als im Sommer, wo unsere Nachbarn Salzburg hauptsächlich als Transitroute bevölkerten, dürfen Touristiker sie im Winter wohl eher als Gäste begrüßen. Nach der für Wintersportorte sehr schlechten Saison 2020/21 kann die Tourismusbranche in der kommenden Reisezeit auf einen Nachholeffekt bei deutschen Urlaubern hoffen. In einer repräsentativen Yougov-Umfrage gaben 58 Prozent der 2.049 befragten Deutschen an, dass sie einen Wintersporturlaub planen.
Deutsche stürmen Skigebiete
Besonders die Skigebiete könnten sich demnach sogar wieder größerer Beliebtheit erfreuen als vor Beginn der Krise: 46 Prozent zieht es laut Umfrage auf die Piste. Dagegen sagten lediglich 40 Prozent, dass sie schon vor der Coronapandemie Ski fuhren. Auftraggeber der Umfrage war der in Schwabmünchen bei Augsburg ansässige deutsche Bekleidungshersteller Schöffel.
Natur im Trend
Hauptmotiv ist demnach das "Naturerleben", das von knapp zwei Drittel der Befragten genannt wurde, gefolgt von der Fitness (55 Prozent). Als ein Effekt der Coronapandemie in den vergangenen beiden Sommern war im gesamten deutschsprachigen Alpenraum von Bayern bis Südtirol eine gestiegene Zahl von Bergwanderern und Radfahrern - häufig auf E-Bikes - unterwegs.
"Ich bin überzeugt, dass der Drang in die Natur ungebrochen ist", sagte dazu Stefan Merkt, der Geschäftsführer von Schöffel Sport. "Der Trend des Sommers, rauszugehen, wird sich im Winter fortsetzen."
3-G-Regel in Österreichs Skigebieten
In Österreich soll die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) so wie in Hotellerie und Gastronomie auch für Seilbahnbetriebe sowie für Weihnachtsmärkte gelten. In geschlossenen Gondeln muss - zusätzlich zum 3G-Nachweis beim Ticketkauf - eine FFP2-Maske getragen werden. Kapazitätsbeschränkungen in den Gondeln soll es ebenso wenig geben wie Abstandsregeln. Für Apres-Ski sollen dieselben Regeln wie für die Nachtgastronomie gelten. Die Sperrstunden sollen dabei in den Gemeinden und Regionen autonom geregelt werden.
Skibergsteigen wird immer populärer
Der größte coronabedingte Effekt könnte beim Skibergsteigen zu beobachten sein. Bereits im vergangenen Winter gab es in den Skigebieten einen Ansturm von Skitourengehern, die mangels Liftbetriebs aus eigener Kraft über die Pisten aufstiegen. So waren im Garmischer Skigebiet zu Füßen der Zugspitze an schönen Sonntagen auf den Pisten nahezu ebenso viele Menschen unterwegs wie sonst bei normalem Betrieb.
Vierzehn Prozent der Befragten sagten, dass sie bereits vor Corona Skitouren gegangen waren. Im kommenden Winter aber wollen wohl mehr Menschen die Berge ohne Gondel selbst erklimmen. "Unabhängig von einem Lift unterwegs zu sein, ist ein anhaltender Trend, das gilt ebenso für Schneeschuhwandern wie in einfacherer Form für das Winterwandern", sagte Merkt.
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