Während Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Inkrafttreten der Impfpflicht mit 1. Februar festhält, werden die Stimmen für eine Verschiebung immer lauter. Laut Nehammer soll dem Gesetz nun der "Feinschliff" verpasst werden (wir haben berichtet). Am Montag endete die Begutachtung für die Corona-Impfpflicht. Die Frage, ob sie – nach den kürzlich geäußerten Bedenken der ELGA GmbH – vielleicht später als im Februar kommen werde, beantwortete der Kanzler mit einem klaren "Nein".
Unterdessen bezweifelt die Justiz, ob man aufgrund der zu erwartenden Beschwerden mit den vorhandenen Ressourcen auskommen wird. Eine Verdoppelung des Personals sei dafür notwendig. Einen immensen Verwaltungsaufwand und damit hohe Kosten befürchten auch einige Bundesländer.
Verschiebung in den Mai?
Der Impfexperte und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch – er ist auch Gecko-Mitglied – hält eine Verschiebung der Corona-Impfpflicht in den Mai für durchaus machbar. Die aktuelle Omikron-Welle könne man mit dieser Maßnahme ohnehin nicht mehr beeinflussen, erläuterte er am Montag in der "ZiB2".
Wegen der neuen Variante werde auch an neuen Impfstoffen gearbeitet. Das sollte ebenfalls in die Impfpflicht-Überlegungen einfließen, merkte Kollaritsch an. Der Salzburger Hausarzt Christoph Dachs bezeichnete die aktuell vorherrschende Corona-Variante Omikron im S24-Podcast zuletzt als "Chance, die Pandemie zu beenden". Wegen des deutlich höheren Ansteckungsrisikos und des milderen Verlaufs gebe es demnach die Möglichkeit, eine Herdenimmunität zu erreichen.
Wirbel um Corona-Impfpflicht ab Februar
Für reichlich Wirbel sorgten zudem Misstöne von einigen Sozialpartnern und aus Teilen der SPÖ. Angesichts der "Omikron-Wand" solle der Termin für eine etwaige Impfpflicht nach hinten verschoben werden, meinte etwa Salzburgs SPÖ-Chef David Egger. Strikt gegen die Einführung einer Corona-Impfpflicht ist die FPÖ.
Was das Wort "Impfpflicht" überhaupt bedeutet und worin Unterschiede zum "Impfzwang" liegen, haben wir übrigens HIER für euch erläutert.
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