"In Ihrer Umgebung herrscht ein etwas rauerer Ton", bemerkte Richter Andreas Rom zur Stimmung in der Nachbarschaft in der kleinen Gemeinde. Die Angeklagte gab an, mit ihren Nachbarn "keinen Kontakt" zu haben, obwohl man schon mehrere Jahrzehnte nebeneinander wohne. Die Situation verschärfte sich, als der Rottweiler der 68-Jährigen im Februar starb. Zuvor hatte es schon eine gerichtliche Auseinandersetzung gegeben, weil der Hund immer gebellt habe.
"Du Sau, du hast meinen Hund vergiftet"
"Du Sau, du hast meinen Hund vergiftet, du gehörst auch mit dem Leichenwagen abtransportiert", soll die Angeklagte ihrer Nachbarin zugerufen haben, als ihr Hund starb und das tote Tier abgeholt wurde. Drei Monate später war die Nachbarskatze "Lilli" einige Zeit auf dem Grundstück der Beschuldigten. Als sie zurückkam, legte sie sich hin und erbrach. Der Tierarzt stelle fest, dass sie nicht zu retten war, und schläferte "Lilli" ein.
Katze vergiftet: Pflanzenschutzmittel entdeckt
Die Katzenbesitzerin untersuchte detektivisch den Mistkübel ihrer Nachbarin und fand Katzenfutterdosen und Küchentücher mit Erbrochenem. Sie packte beides ein, und der Tierarzt entdeckte Spuren eines Pflanzenschutzmittels - und zwar genau das Gleiche, mit dem die Katze vergiftet worden war.
Staatsanwältin sieht eindeutiges Motiv
"Ich hab' nichts gemacht", beteuerte die Angeklagte immer wieder. Laut Staatsanwältin hatte sie aber ein eindeutiges Motiv: "Sie macht die Nachbarin für den Tod ihres Hundes verantwortlich." Der Richter sprach die Frau wegen Tierquälerei und Sachbeschädigung schuldig und verhängte eine Geldstrafe von 1.640 Euro. Das Urteil ist nicht rechtskräftig
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