Jetzt Live
Startseite Österreich
Keine Lappalie

"Steuerlücke" kostet Staat jährlich 15 Mrd. Euro

AK fordert Maßnahmenpaket gegen Hinterziehung

symb_Steuer, symb_Steuerreform, APA/BARBARA GINDL
Bis zu 15 Milliarden Euro sollen dem Staat jährlich wegen Steuerhinterziehung entgehen. (SYMBOLBILD)

In Zeiten der Teuerung müssen viele jeden Euro zweimal umdrehen. Das tut es wohl extrem weh, dass dem Staat laut der Arbeiterkammer jährlich bis zu 15. Mrd. Euro wegen Steuerhinterziehung durch die Finger gehen.

Dem Sozialstaat Österreich entgehen jährlich zwischen 12 und 15 Mrd. Euro durch Steuerhinterziehung und unerwünschte Steuergestaltungen. Das sind 6,5 bis 8,5 Prozent aller Steuern und Abgaben im Jahr 2021. Offizielle Zahlen werden dazu keine erhoben, wissenschaftliche Studien geben aber ein ungefähres Bild der Lage. Die AK fordert genau jene öffentlichen Erhebungen, mehr Personal in der Finanzverwaltung sowie ein Maßnahmenpaket gegen Steuerbetrug.

Keine Statistiken in Österreich

In einigen Ländern gibt es offizielle Erhebungen zur Steuerlücke durch die Finanzverwaltungen selbst, so beispielsweise in Großbritannien oder den USA. Für Österreich gibt es keine amtlichen Statistiken, aber wissenschaftliche Studien, die eine Annäherung erlauben. Demnach beträgt die "Steuerlücke", also die Differenz der zu zahlenden Steuern und jenen, die tatsächlich geleistet werden, zwischen 12 und 15 Mrd. Euro.

Allein in den Bereichen Umsatzsteuer (2,9 Mrd. Euro), Kapitalertragsteuer (0,4), Körperschaftsteuer (1,3) und veranlagter Einkommensteuer (1,2) ergeben Einzelschätzungen eine Steuerlücke von etwa 6 Mrd. Euro.

Steuerlücke muss verkleinert werden

Um diese Lücke zu verkleinern fordert die Arbeiterkammer laufende amtliche Erhebungen, wie viel Geld dem Staat tatsächlich verloren geht. Dafür brauche es mehr Personal, insbesondere in den Bereichen Betriebsprüfung, Finanzstrafrecht und Steuerfahndung. Ebenso solle eine Expertenkommission eingerichtet werden, die verschiedene Handlungsmöglichkeiten auslotet und dazu ein Maßnahmenpaket erstellt.

In den letzten Jahren habe sich zwar mit der Einführung der Registrierkassenpflicht oder der Durchbrechung des Bankgeheimnisses im Abgabenverfahren einiges getan, immer noch gäbe es aber Handlungsbedarf. Ein Problem seien etwa die besonders langen Verfahrensdauern im Finanzstrafrecht.

(Quelle: APA)

Aufgerufen am 25.03.2023 um 03:54 auf https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/steuerhinterziehung-kostet-oesterreich-jaehrlich-15-mrd-euro-128065759

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Starte die Diskussion.

Kommentare anzeigen K Kommentare ausblenden Esc Teile uns deine Meinung mit.

Mehr zum Thema