Österreichs Bevölkerung dürfte bis 2040 weiter wachsen. Das gab die Statistik Austria am Mittwochvormittag auf einer Pressekonferenz im APA-Pressezentrum bekannt. "Dann wird mit etwa 9,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern der Höchststand erreicht sein, bevor die Bevölkerungszahl bis 2080 auf voraussichtlich 9,1 Millionen zurückgeht", sagte Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin. Dieser Trend gehe mit einer fortschreitenden Alterung einher, hieß es.
So werde sich der Anteil der über 65-Jährigen bis 2040 voraussichtlich von 20 Prozent auf mehr als 26 Prozent erhöhen. Laut Statistik Austria beruht der prognostizierte Zuwachs bis 2040 ausschließlich auf erwarteten Wanderungsgewinnen. Langfristig werde mit jährlich rund 28.000 bis 43.000 zusätzlichen Personen durch Migrationsbewegungen gerechnet. Dieser Zuwachs könne am Wendepunkt jedoch nicht mehr eine erwartete negative Geburtenbilanz (mehr Sterbefälle als Geburten) kompensieren, erklärten Lenk und ihre Kollegin Pauline Pohl, Projektleiterin Demographische Prognosen bei Statistik Austria.
Denn auch in den kommenden Jahren werde die Anzahl der Sterbefälle jene der neugeborenen Babys übersteigen. Bis 2040 wird eine durchschnittliche jährliche Geburtenbilanz von etwa minus 23.000 Babys weniger erwartet, im Jahr 2040 rechnet die Statistik Austria mit einer Geburtenbilanz von rund minus 29.000.
Mehr als 2,46 Millionen Personen über 65 Jahren 2040
Wie Lenk und Pohl am Mittwoch prognostizierten, werde in 15 Jahren mit mehr als 2,46 Millionen über 65-Jährigen gerechnet. Die Anzahl der Erwerbstätigen dürfte dagegen bis 2040 um rund 256.000 Personen schrumpfen. Der Anteil der unter 20-Jährigen an der Gesamtbevölkerung reduziere sich dagegen nur wenig von 19,2 Prozent im vergangenen Jahr auf 17,3 Prozent für 2040.
Das bis 2040 erwartete Bevölkerungsplus von 2,5 Prozent verteile sich demnach regional sehr ungleich. Migrationsbedingt sind laut Statistik Austria überdurchschnittliche Zuwächse in Wien zu erwarten. Auf die Bundeshauptstadt entfällt aktuell mehr als ein Drittel der internationalen Zuwanderung nach Österreich. Neben Wien (plus 9,2 Prozent) wird bis 2040 auch für Vorarlberg (plus 3,7 Prozent), Oberösterreich (plus 2,2 Prozent) und Niederösterreich (plus 1,5 Prozent) ein Bevölkerungsanstieg prognostiziert. Zugleich werden für Kärnten Bevölkerungsverluste von minus 3,5 Prozent erwartet. In den übrigen Bundesländern dürfte die Bevölkerungszahl nach dem Hauptszenario der Bevölkerungsprognose weitgehend stabil bleiben.
Pohl verwies am Mittwoch darauf, dass Bevölkerungsprognosen naturgemäß stets gewissen Unsicherheiten unterliegen würden. Man habe darum auch mit verschiedenen Szenarien gerechnet. Ein Vergleich zeige jedoch, dass sich der Alterungsprozess der Bevölkerung auch nicht durch einen starken Anstieg der Geburten sowie ein starkes Plus bei der Zuwanderung aufhalten ließe.
(Quelle: apa)






