Die Salzburger Straßenzeitung Apropos der gemeinnützigen GmbH (gGmbH) Sozialen Arbeit stellte am Donnerstag ihre neue Imagekampagne vor. Jeweils vier Monate lang sollen in diesem und im nächsten Jahr Plakate in ganz Salzburg auf die Straßenzeitung aufmerksam machen und unter dem Motto "Kaufen. Lesen. Gutes tun." mehr Interessenten für sie gewinnen.
Berührungsängste abbauen
Dass die Kampagne bis ins nächste Jahr dauern wird, ist kein Zufall: 2022 feiert die Apropos ein Jubiläumsjahr. Seit 25 Jahren wird die Straßenzeitung dann Menschen ohne Wohnung und Arbeit geholfen haben, sich mit dem Zeitungsverkauf auf der Straße Geld zu verdienen. Zudem stellt sie eine Art Sprachrohr für Menschen ohne Arbeit und Wohnung dar, denn neben Inhalten von professionellen Journalisten kommen in der "Schreibwerkstatt" auch die Verkäufer selbst zu Wort. Gerade derzeit sei es besonders wichtig, Berührungsängste mit den Verkäufern zu reduzieren, erzählt Chefredakteurin Michaela Gründler heute bei der Präsentation der neuen Werbeaktion: „Die Leute haben Scheu, gerade zu Corona-Zeiten.“
Kampagne als Jubiläums-Geschenk
Die Kampagne bezeichnet sie als besonders schönes Jubiläumsgeschenk. Christian Moik, Geschäftsführer der Sozialen Arbeit gGmbH, sieht das ähnlich: „Für eine soziale Einrichtung wie uns ist so eine Kampagne unfinanzierbar.“ Möglich wird die Kampagne durch Kooperationspartner. Die Werbeagentur „Die fliegenden Fische“ arbeitete die letzten eineinhalb Jahre kostenfrei für die Apropos an den Slogans und den Designs für die Plakate. Progress Werbung stellt der Straßenzeitung kostenlos City Lights und andere Werbeflächen zur Verfügung. Selbst aufkommen müssen die Soziale Arbeit GmbH und Apropos lediglich für Material- und Montagekosten.
Abschluss mit Vernissage
Für das Jubiläumsjahr geplant war die Kampagne ursprünglich allerdings nicht. Der Prozess habe sich lange gezogen und sei näher an das Jubiläumsjahr gerückt, erzählt Gründler. Deshalb habe man beides schlussendlich zusammengelegt und sich für jeweils vier Monate in den Jahren 2021 und 2022 entschieden. Zum Abschluss soll es nächstes Jahr auch eine Vernissage geben, gibt Gründler einen Ausblick. Genaueres sei aber noch nicht besprochen.
Merchandising für Apropos
Zusätzlich zu den Plakaten soll es künftig auch Merchandise von Apropos in Form von T-Shirts, Tassen und Einkaufsbeuteln geben. Erhältlich sind die Artikel in den TAO Second Hand Shops der Sozialen Arbeit gGmbH. Die Geschäftslokale werden außerdem jeden Werbemonat neu an das Monatsmotto angepasst dekorieren. Diesen Monat steht alles unter dem Motto „Das Aha vom Erlebnis“, im nächsten Monat wird sich dann alles um „Das Gelbe vom Ei“ drehen.

„Die Zeitung will Hoffnung machen“
Gründler erhofft sich, mit der Kampagne „in neue Nischen zu kommen“ und die Funktion der Apropos-Straßenzeitung als Sprachrohr noch weiter ausbauen zu können. „Die Zeitung will Hoffnung machen“, sagt sie. Menschen, die am Rand der Gesellschaft stünden, würden durch Straßenzeitungen sichtbar gemacht und ein Stück weit in die Mitte zurückgeholt werden.
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