„Wir haben aus Covid gelernt, mit Unvorhergesehenem zu rechnen. Genau deshalb bereiten wir uns jetzt schon vor, auch darauf, dass das Virus stärker als erwartet zurückkommt“, macht Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) nach einer Arbeitssitzung mit Vertretern der Einsatzorganisationen, Fachleuten und Institutionen im Corona-Einsatz deutlich.
Land rechnet mit Corona-Szenarien
„Die eigentliche Problematik ist, dass wir nicht genau wissen, was sein wird. Deshalb müssen wir in Szenarien arbeiten“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer und fügt hinzu: „Unser Aufgabenfeld erweitert sich um die regelmäßige Beobachtung, möglicherweise kann es schon im Sommer Handlungsbedarf geben. Wir dürfen uns hier nicht in Sicherheit wiegen“, macht Haslauer in einer Aussendung klar.
Vier mögliche Szenarien
Professor Herwig Ostermann, Geschäftsführer von Gesundheit Österreich, stellte vier mögliche Szenarien der weiteren Coronaentwicklung vor: „Im Idealfall läuft die Pandemie auf längere Sicht aus und gleicht sich anderen Infektionserkrankungen wie etwa der Grippe an. Wenn es günstig läuft, hält die Pandemie noch wie wir sie derzeit mit Omikron erleben, schwächt sich aber längerfristig ab, da die Immunität der Bevölkerung im Zeitverlauf zunimmt. Im ungünstigen Fall hält die Pandemie an und das Virus mutiert weiter mit manchmal Varianten, die zu einem deutlichen Anstieg der schweren Verläufe führen. Im sehr ungünstigen Fall verstärkt sich die Pandemie und es entwickeln sich neue sehr gefährliche Varianten.“
Verknüpfung von Krankenhausdaten
Die Verknüpfung der Krankenhaus- und Impfdaten mit dem Epidemiologischen Meldesystem (EMS), die in Salzburg österreichweit erstmals umgesetzt wird, ist nach Meinung Ostermanns ein wichtiges Analyseinstrument. „Hier ist Salzburg durchaus Wegbereiter in Österreich“, sagt Ostermann. Solche Projekte sind einfach umzusetzen. Beteiligt sind die Krankenhäuser, die Universität Salzburg und die Landesstatistik.
Land setzt auf diese Maßnahmen
Das Land setzt auf sechs strategische Bausteine, um für den Herbst vorbereitet zu sein – egal, ob die Pandemie dann ausläuft oder aber wie in den Vorjahren wieder zurückkehrt. „Entwicklungen frühzeitig erkennen - etwa durch Abwasseranalysen, zwei abgestufte Maßnahmenbündel von Absonderung bis Lockdown, die Fortführung der Impfkampagne, Vorsorge in den Spitälern sowie Unterstützung durch Informationssysteme und die Gesundheitshotline 1450“, so konkretisiert Haslauer das umfangreiche Arbeitsprogramm für die kommenden Wochen. Experten arbeiten in 13 Detailbereichen von Datenauswertung, logistischen Aufgaben bis hin zur Information der Bevölkerung.
Entschieden wird bis Ende Juni
Besonders gefährdete Gruppen wie betagte Menschen und Kranke erhalten besonderes Augenmerk. „Der passende Personaleinsatz ist ebenso in Planung wie ein angepasstes Testsystem“, erläutert Peter Schinnerl, Leiter des Covid-Managements. Bis Ende Juni sollen die Entscheidungen fallen, nötige Leistungen werden zeitgerecht ausgeschrieben. „Wir können auf viel Wissen und Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahren zurückgreifen, um jetzt rechtzeitig die Weichen zu stellen, damit Salzburg vorbereitet ist“, so Landeshauptmann Haslauer abschließend.
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