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"Flexible Strategien"

So will Salzburg auf Corona-Sommerwelle reagieren

Politik trifft Experten

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Mit einer "flexiblen Strategie" will das Land Salzburg auf die Corona-Sommerwelle reagieren. (SYMBOLBILD)

Die Corona-Sommerwelle hat Salzburg bereits erfasst, erste Auswirkungen auf die Spitäler gibt es bereits: Fast 3.000 aktiv infizierte Personen, eine Sieben-Tage-Inzidenz von mittlerweile wieder 510. Das Land Salzburg will flexibel reagieren.

Die entsprechenden Strategien wurden am Donnerstag in Abstimmung mit den Experten erarbeitet und sollen in den kommenden Wochen umgesetzt werden. „Leider hat uns die Pandemie eine kürzere Verschnaufpause als erhofft gewährt. Die Zahlen steigen wieder und wir stemmen uns aktiv und angemessen auf allen Ebenen entgegen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in einer Aussendung.

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V.l.n.r.: Oberst Peter Schinnerl, LH-Stv. Heinrich Schellhorn, LH-Stv. Christian Stöckl, LH Wilfried Haslauer und LR Daniela Gutschi bei der Covid-Besprechung am Donnerstag.

Salzburgs Landeshauptmann hat heute die Experten und Partner zu einer Sitzung eingeladen, um die Strategien für die kommenden Wochen und Monate noch einmal zu manifestieren. "Unser Plan kann daher nur sein, möglichst flexibel auf allen Ebenen vorbereitet zu sein. Und: Wir müssen uns auf die Mithilfe sowie Akzeptanz der Bevölkerung verlassen können.“

Sofortmaßnahmen gegen Corona-Sommerwelle: 

  • Da sich die Corona-Sommerwelle bereits aufbaut und sich auch die Zahl der Covid-Patienten in den Spitälern innerhalb kurzer Zeit verdoppelt hat, ergreift das Bundesland Salzburg Sofortmaßnahmen.
  • Verstärkung des Abwasser-Monitorings, das vor allem in den Tourismusregionen noch engmaschiger durchgeführt wird, um rechtzeitig bei steigenden Infektionszahlen gezielt und regional Maßnahmen setzen zu können.
  • Weiter Fokus auf die behördlichen Corona-Tests, um eine Infektion schnell zu erkennen und weitere Ansteckungen zu vermeiden. Hier kommen weiterhin Teststraßen und mobile Teams zum Einsatz. Verdachtsfälle werden so rasch abgeklärt und auch die niedergelassenen Ärzte wieder verstärkt eingebunden.
  • Aufrechterhaltung der kostenlosen Corona-Testmöglichkeiten zur Selbstüberprüfung.
  • Vorhalten des Personals für das Contact Tracing und das Absondern bestätigt infizierter Personen. Es wird nach dem bereits bewährten Stufenplan vorgegangen und das System aus zentralem und dezentralem Contact Tracing fortgesetzt.
  • Die Corona-Schutzimpfung kann auch aktuell jederzeit und wohnortnahe in ganz Salzburg verabreicht werden. Rund 300 Arztpraxen stehen zur Verfügung und die Impfstraßen. Der erhöhte Bedarf im Spätsommer und Herbst wird laut Corona-Manager Oberst Schinnerl abgedeckt.
  • Die Impfung schützt bestätigt vor einem schweren Krankheitsverlauf und verhindert bestmöglich einen Spitalsaufenthalt.

Zusatzmaßnahmen für den Herbst:

  1. Die Spitäler bereiten sich mit einer eigenen „Infektionsstation“ vor und werden auch dezentral Covid-Patienten behandeln.
  2. In den Seniorenwohnhäusern werden Vorkehrungen getroffen, um infizierte Bewohner vor Ort versorgen zu können. Die Testorganisation wird in Zusammenarbeit mit den Apotheken vereinfacht.

symb_coronavirus symb_corona APA/ROLAND SCHLAGER
(SYMBOLBILD)

9.528 Corona-Neuinfektionen am Donnerstag

Die Corona-Neuinfektionen pendeln sich weiter nahe der 10.000er-Grenze ein. Am Donnerstag wurden österreichweit 9.528 Fälle verzeichnet. 471 davon in Salzburg.

Haslauer: „Überlastung des Gesundheitssystems vermeiden"

Der Bund hat vier Szenarien festgelegt, sie reichen von Virus-Varianten mit sehr wenigen schweren Krankheitsverläufen bis hin zu vielen Menschen, die mit einer Covid-Erkrankung im Spital oder gar auf der Intensivstation behandelt werden müssen. „Unsere Ziele in Salzburg, natürlich immer in Abstimmung mit dem Bund, sind ganz klar: Vermeidung einer Überlastung des Gesundheitssystems, Schutz der gefährdeten Gruppen wie alte Menschen und chronisch Kranke sowie die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens, also der kritischen Infrastruktur“, fasst Haslauer zusammen.

Eigenverantwortung entscheidend

In den vergangenen zweieinhalb Jahren Pandemie habe man laut Landeshauptmann Haslauer viel gelernt, es gibt mittlerweile die Schutzimpfung und Medikamente. „Unsere Experten in Salzburg aber auch mein internationales Beratergremium sind sich einig, dass wir - wenn irgendwie möglich - aus dem Krisenmodus in einen gewissen Alltag kommen müssen. Denn: Diese Sommer- und Herbstwelle werden nicht die letzten sein. Die Bevölkerung weiß inzwischen viel über das Virus - es wurde ja intensiv aufgeklärt - und auch über die effektiven Schutzmaßnahmen wie FFP2-Maske tragen ist viel bekannt. Die Eigenverantwortung wird deshalb entscheidend sein“, so Haslauer.

PK Aus für Impfpflicht APA/HELMUT FOHRINGER
Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (li., Grüne) im Rahmen einer PK mit dem Titrel "Aktuelles zur Corona-Schutzimpfung" am Donnerstag, 23. Juni 2022, in Wien. 

Impfpflicht wird abgeschafft

Die komplette Abschaffung der Impfpflicht wurde heute von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) verkündet. Bei einer Pressekonferenz erläuterte er die Beweggründe.

Landessanitätsdirektorin: „Schutz gefährdeter Personen“

Nicht müde, auf den Schutz gefährdeter Gruppen hinzuweisen, wird Landessanitätsdirektorin Petra Gruber-Juhasz: „Es gibt Medikamente, die besonders gefährdete Personen vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen können. Diese werden von den Salzburger Ärztinnen und Ärzten auch schon eingesetzt. Besser ist es natürlich, schon vorbeugend zu handeln und sich durch die Impfung zu schützen. Ich appelliere besonders auch an ältere Menschen und jene mit Vorerkrankungen, sich impfen und auffrischen zu lassen. An alle anderen die dringende Bitte: Die gefährdeten Gruppen durch sorgsames Verhalten schützen!“

Schinnerl will Mithilfe der Bevölkerung

Dass die Vorbereitungen für den Herbst jetzt schon im Sommer aktiviert werden, bestätigt der Leiter des Corona-Managements Oberst Peter Schinnerl. „Wir haben gemeinsam mit allen Partnern wie Bezirksverwaltungsbehörden, Vertragspartner und in der Landesverwaltung auf Basis des Variantenmanagementplans des Bundes eine detaillierte Umsetzungsstrategie für Salzburg erstellt. Diese je nach Infektionslage und Situation in den Spitälern angepassten Strategien werden konsequent angewandt. Sie werden für uns in den kommenden Wochen, aber auch im Herbst ein Leitfaden sein, uns die Möglichkeit geben, flexibel zu bleiben. Eines möchte ich besonders betonen: Ohne Mithilfe der Bevölkerung wird es nicht gehen. Und ich garantiere: Wir ergreifen in Abstimmung mit den Experten so wenige Maßnahmen wie möglich, aber so viele wie nötig.“

(Quelle: SALZBURG24)

Aufgerufen am 01.12.2023 um 01:48 auf https://www.salzburg24.at/news/salzburg/corona-sommerwelle-so-will-salzburg-vorgehen-123213238

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