"Das Infektionsgeschehen hat sich auf das gesamte Land ausgebreitet und nimmt in allen Bezirken weiter stark zu, ein Ende der Steigerung ist aus heutiger Sicht nicht zu erkennen", so Landesstatistiker Gernot Filipp in einer Aussendung.

Inzidenz in Salzburg bei 661,8
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Salzburg steigt damit um fast 60 Punkte auf 661,8 (Stand: 4. November, 8.30 Uhr) und nähert sich immer mehr dem Höchststand vom vergangenen Herbst. Allein in der vergangenen Woche hat dieser Wert um rund 230 Punkte zugelegt. Bei der ungeimpften Bevölkerung liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1.300, jene der geimpften Bevölkerung bei rund 250. Die Reproduktionszahl liegt nun seit rund vier Wochen deutlich über eins und beträgt derzeit 1,26. Das heißt zehn infizierte Personen stecken fast 13 weitere an, das Virus breitet sich aus.

126 Corona-Patienten in Spitälern
In den Spitälern ist ein weiterer Anstieg auf 126 Covid-19-Patienten zu verzeichnen. Laut medizinischem Krisenstab hat sich die Bettenbelegung auf den Covid-19-Normalstationen seit 24. Oktober mehr als verdoppelt, auf den Intensivstationen stieg in dieser Zeit die Belegung von 12 auf 16. Das Durchschnittsalter der Intensivpatientinnen und -patienten bleibt bei 65 Jahren. 77 Prozent auf der Normalstation und 80 Prozent auf der Intensivstation sind über 65 Jahre alt. Die jetzt angebotene Auffrischungsimpfung ist daher für diese Bevölkerungsgruppe besonders wichtig. Ihren Schutz auffrischen können aber alle ab 18 Jahre sechs Monate nach der Immunisierung.
Sieben-Tage-Inzidenz bei Jugendlichen am höchsten
Bei den Zehn- bis unter 19-Jährigen ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit 1.100 momentan am höchsten, bei den 20- bis 44-Jährigen liegt sie bei knapp 800, bei den 45- bis 59-Jährigen bei rund 640. Bei den über 60-Jährigen beträgt dieser Wert ebenfalls bereits rund 430 bei nach wie vor steigender Tendenz. „Lange war die ältere Bevölkerung nicht so sehr von Neuinfektionen betroffen, aber es schwappt jetzt sozusagen auch auf diese Gruppen über“, so Filipp.
Flachgau fast bei 1.000er-Marke
Im Flachgau nähert sich die Sieben-Tages-Inzidenz der 1.000er-Grenze (952), gefolgt vom Tennengau (846), dem Pongau mit 708,9 und der Stadt Salzburg mit 488,4. Am geringsten ist sie im Pinzgau mit 344,8 sowie im Lungau mit 412,6. Nur noch zwei von den 119 Gemeinden – Ramingstein und Tweng – haben keinen einzigen aktiven Fall.

Dynamisches Infektionsgeschehen in Österreich
Auf Bundesländerebene überholt Salzburg mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 661,8 Oberösterreich mit 660,5. Nur Niederösterreich liegt mit 463,4 noch knapp über dem Österreich-Schnitt von 430,1, am geringsten ist die Sieben-Tages-Inzidenz in Wien mit 248,9.
Erst 60,4 Prozent geimpft
Die Durchimpfungsrate in der Gesamtbevölkerung Salzburgs liegt mit Stand gestern (3. November) um 8.30 Uhr laut Landesstatistik bei nur 60,4 Prozent. Ziel, um auf weitere Maßnahmen verzichten zu können, wären 80 Prozent. Der Vergleich unter den Bezirken zeigt deutliche Unterschiede. Am höchsten ist die Durchimpfungsrate mit 63,1 Prozent im Pinzgau, gefolgt vom Pongau (62,6), Lungau (62,1), Stadt Salzburg (60,9) und dem Flachgau (59,7). Schlusslicht ist der Tennengau mit 55,9 Prozent und liegt damit ganze 7,2 Prozentpunkte hinter dem Pinzgau.
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