Am gestrigen Sonntag erlebte eine Familie in der Flachgauer Gemeinde Obertrum eine Überraschung: Ein winziges silbriges Fellknäuel lag vor ihrer Tür. Es war Glück im Unglück, dass es schnell gefunden wurde, denn das Tier-Baby konnte zur Wildtierauffangstation der Pfotenhilfe gebracht werden. In Lochen (OÖ) angekommen erkannten die Helfer:innen, dass es sich bei dem Tier um einen weiblichen Iltis handelt.
Tier-Baby bei Pfotenhilfe versorgt
Das erst wenige Tage alte Jungtier war mit Fliegeneiern und Zecken übersät, nach deren aufwendiger Entfernung Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler sofort mit der Fütterung begann: "Die Fliegeneier entwickeln sich zu Maden und fressen das arme Baby bei lebendigem Leib auf und die Zecken saugen lebensbedrohliche Mengen an Blut ab.“

Deshalb habe deren Entfernung oberste Priorität. „Aber auch die fehlende Nestwärme mit einer Wärmeflasche und Decken zu ersetzen ist überlebenswichtig. Und dann braucht es eine spezielle Aufzuchtmilch. Die Eingabe mittels Spritze erfordert etwas Übung, denn im schlimmsten Fall kann das Baby schnell ersticken."
Was sind Iltisse?
Iltisse sind in Österreich heimisch und gehören zur Familie der Marder und der Unterordnung der Hundeartigen. Sie nisten gerne im Dachgebälk, von wo auch dieses Iltisbaby heruntergefallen sein dürfte, nachdem es direkt vor der Haustür gefunden wurde. "Wir haben die Anruferin daher auch gebeten, die Augen nach weiteren Babys offenzuhalten", so Stadler weiter, "da es in dem Nest offensichtlich ein Problem gibt. Wenn das Iltismädchen im Herbst fertig aufgezogen ist, können wir es auswildern."
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