„Bedingt durch ein extrem hohes Aufkommen von positiven Proben ist das gemeinsame Analysieren der Proben (Pooling) im Novogenia Labor derzeit in vielen Fällen nicht mehr möglich“, verlautbarte Novogenia heute in einer Aussendung. Mehr als 40 Prozent der Pools wären zurzeit positiv und müssen daher in aufwendigen Einzelanalysen aufgelöst werden. Das ziehe eine Vervielfachung der notwendigen Analysen nach sich. Aus diesem Grund komme es zu erheblichen Zeitverzögerungen bei der Ergebnisübermittlung.
Was ist „Pooling“?
Beim Pooling werden aktuell mehrere Proben (bisher waren es zehn Stück) zusammengetan und gemeinsam ausgewertet. Eine positive Probe in einem Pool führt also dazu, dass anstelle einer Auswertung insgesamt elf einzelne Auswertungen nötig werden, um festzustellen, welche Personen in diesem Pool positiv getestet wurden.
Grundsätzlich ist Pooling bei niedrigen Inzidenzen ein sehr gutes Mittel, um Menschen mit niedrigen Infektionswerten zu identifizieren und so Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen. Allerdings stellen die hohen Inzidenzzahlen in ganz Österreich bzw. einzelnen Ländern, für die Novogenia tätig ist, dieses System vor fast unlösbare Herausforderungen.
Sechs Prozent der PCR-Tests ohne Ergebnis
„Die extreme Positivrate, die derzeit viele Labors an ihre Grenzen bringt, hat auch bei uns die Grenze des Machbaren erreicht. Wir haben in den letzten zwölf Stunden 250.000 Proben erhalten, die in Zeiten einer niedrigen Inzidenz problemlos analysierbar waren. Die extrem hohe Positivrate jenseits der vier Prozent hat nun unsere Rückstellproben-Analysekapazität überwältigt. Es wird nicht möglich sein, alle Rückstellproben in dem gesetzten Zeitrahmen zu analysieren“, erklärt Daniel Wallerstorfer, CEO von Novogenia.
Das bedeutet, dass derzeit 94 Prozent der Ergebnisse ausgeliefert werden können, sechs Prozent (alles Rückstellproben) jedoch kein Ergebnis erhalten werden.
Novogenia arbeitet an Lösung
Erhalten Testteilnehmer innerhalb von 30 Stunden kein Ergebnis, ist davon auszugehen, dass ihre Probe einzeln getestet wird, um sicherzustellen, dass keine Infektion vorliegt. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation zusammen mit den Ländern und allen Beteiligten zufriedenstellend zu lösen und das Angebot zu stabilisieren. Bis dahin appellieren wir dringend, dass Menschen mit Symptomen und bereits nachweislich Infizierte keine Tests einwerfen (Anteil von derzeit 11 Prozent der Proben), um die Durchführbarkeit der Pooling-Tests zu gewährleisten“, so Wallerstorfer abschließen.
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