Statt der laut Veranstalter angemeldeten 2.300 nahmen auf österreichischer Seite 400 bis 500 Menschen an dem Protest teil, so die Einschätzung der Polizei Salzburg. In Bayern dürften es etwa doppelt so viele gewesen sein.
Regeln "halbwegs" eingehalten
Die Regeln wie Maske tragen und Abstand halten seien "halbwegs" eingehalten worden, erfuhr die APA von einem Polizeisprecher. Veranstalter, auftretende Redner und Polizisten hätten immer wieder darauf hingewiesen.
Redner auf der Brücke
Die Teilnehmer versammelten sich in Salzburg an der Saalach am Radweg, im Uferbereich und auf der gesperrten Straße. Drüben und herüben waren die Brückenköpfe gesperrt, auf der Brücke hatten die Veranstalter Equipment wie Lautsprecher aufgebaut. Laut Organisator Merlin Eilers vom Verein "Heimatpflege, Kultur und Friedensbewegung Salzburg" - er veranstaltete bereits Kundgebungen am Salzburger Residenzplatz - richtete sich die Protestmaßnahme in erster Linie gegen die bestehende Grenzschließung.
Die Kundgebung mit drei angekündigten Rednern in Österreich, vier in Deutschland war von 16.15 bis 18.15 Uhr angemeldet, jedoch begann sich die Zusammenkunft am Salzburger Ufer bereits um 17.30 Uhr aufzulösen.
Eine Festnahme meldete die Polizei, allerdings am Rande der Demonstration. Ein extrem alkoholisierter Mann habe sich ungut verhalten und wurde von Beamten abgeführt.
Salzburg auf der Brücke
Gepostet von Martin Rutter am Samstag, 6. Februar 2021
Saalachbrücke bis 19.30 Uhr gesperrt
Die Saalachbrücke war von 15.00 Uhr bis ca. 19.30 Uhr gesperrt, Verkehrsteilnehmer mussten in dieser Zeit auf andere Grenzübergänge ausweichen. Der Platz vor dem Kraftwerk Saalachwehr in Freilassing war bereits seit Freitag, für Kraftfahrzeuge gesperrt.
"Extreme Rechte dominiert Corona-Demo"
Kritik an der Corona-Demo gab es von der "Plattform gegen Rechts", der die Anwesenheit rechtsextremer Gruppen ins Auge stach: „Im Vergleich zur Corona-Demo letzten Oktober am Residenzplatz war das Publikum kleiner und weniger divers. Anstatt einer bunten Versammlung beherrschte die extreme Rechte das Bild“, so Martina Huber, Sprecherin der Salzburger Plattform gegen Rechts, in einer Aussendung am Sonntag.
Die rechte Schlagseite mache sich durch Banner und Sticker der Zeitschrift "Freilich" bemerkbar. Auch die Teilnahme von Martin Rutter wurde kritisiert. „Es wirkt, als wären die Corona-Leugner-Demos mittlerweile von der extremen Rechten nicht nur unterwandert, sondern völlig übernommen worden“, sagt Huber.
Polizei vorbereitet
Im Vorfeld der Demo zeigte sich die Polizei gelassen. „Wir sind für den Einsatz gerüstet und mit ausreichend uniformiertem und zivilem Personal vor Ort“, sagt Polizeisprecher Hans Wolfgruber am Donnerstag im Gespräch mit SALZBURG24. Von ähnlichen Unruhen, wie das Wochenende davor in Wien geht man bei der Polizei in Salzburg nicht aus. „Bei den vergangenen Veranstaltungen in Salzburg sind wir immer auf vernünftige Leute gestoßen“, spricht Wolfgruber die sonntäglichen Corona-Spaziergänge in der Landeshauptstadt an. Zudem sei das Publikum in Salzburg ein anderes als in Wien.
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