Ab Montag ist endlich wieder Schluss mit langer Mähne. Unsere Friseure sind nach langer Pause endlich wieder im Einsatz und kümmern sich um Schnitt, Färben und Föhnen. Grundsätzlich ein Anlass zur Freude, bei vielen Friseuren laufen derzeit allerdings die Telefone heiß, da die Regelung für den Betrieb im Detail nicht bekannt ist und sich somit viele offene Fragen ergeben.
Testpflicht sorgt für Unsicherheit
Gerade die Testpflicht sorgt für viel Verunsicherung. Aktuell ist vorgesehen, dass nur Tests, die an Teststraßen, beim Arzt oder in der Apotheke durchgeführt wurden, als Eintrittskarte zum Friseur gelten. Dadurch ergeben sich weitere Probleme, wie die Verfügbarkeit des Testangebots. Gerade in ländlichen Regionen sei es mitunter schwierig, an einem Test teilnehmen zu können, was sich in weiterer Folge auch auf den Friseur-Termin auswirke, wie Bundesinnungsmeister Wolfgang Eder gegenüber SALZBURG24 mitteilt.
Zwei Meter Abstand auch beim Friseur
Aus derzeitiger Sicht muss ab Montag zudem – trotz negativem Testergebnis – der zwei Meter Abstand eingehalten werden. Dies sorgt in vielen Salons dafür, dass der Platz sehr eng wird. "So kann ich das gesamte Personal nicht einmal einsetzen", ärgert sich Stefanie Elhaf, Friseurin in Mattsee (Flachgau), im Gespräch mit S24. Unklar sei zurzeit auch, ob und in welchen Abständen sich das Personal testen lassen muss. Elhaf: "Ist das Arbeitszeit, wenn eine Friseurin zum Test fährt?"
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So geht es Friseuren im Lockdown
Auch Kunden verunsichert
Auch bei Florian Rauchenschwandtner von Chaos Hairconcept in der Stadt Salzburg mehren sich seit Dienstagfrüh die Anfragen der Kunden: "Die Tests sorgen für viel Ungewissheit. Die Kunden wollen beispielsweise wissen, ob sie trotz bereits durchgeführter Impfung oder überstandener Erkrankung einen negativen Test vorweisen müssen. Zudem wissen wir nicht, ab wann Kinder getestet werden müssen. Es gibt also viele spannende Fragen."
Selbsttests beim Friseur?
Als spürbare Erleichterung wertet die Mattseer Friseurin Elhaf den brancheninternen Vorschlag, Selbsttests in den Friseursalons anbieten zu können. Auf diese Weise würden Personal und Kundschaft rasch zu einem Ergebnis kommen. Innungsmeister Eder äußert diesbezüglich zudem Unverständnis: "In den Schulen finden Gurgeltests statt, warum soll das nicht für alle anerkannt werden?" Eder glaubt hier auch einen Anreiz schaffen zu können, mehr Menschen zum Test zu bewegen.
Eder kritisiert geringe Vorlaufzeit
Zusätzlich verschärft werde die Situation durch die geringe Vorlaufzeit. In weniger als einer Woche müssen die Friseure nun einen Betrieb unter verschärften Bedingungen auf die Beine stellen. "Die Kollegen verlangen zurecht Auskunft bei der Innung. Die können wir aber oft selbst nicht geben, weil eben vieles noch nicht geklärt ist." Planungssicherheit sei somit nicht gegeben. "Es ist alles sehr kurzfristig und das macht die Sache schwer", so Eder abschließend.
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