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Trotz Tierhaltungsverbots

55 verwahrloste Tiere bei Züchter an Salzburger Grenze

Weitere Verstecke vermutet

25 Hunde, 29 Katzen und ein Kaninchen in verwahrlostem Zustand sind bei einem Züchter nahe Salzburg beschlagnahmt worden. Die Pfotenhilfe Lochen berichtet über den Einsatz.

Vergangene Woche fand ein großer Behördeneinsatz in Gilgenberg (Bezirk Braunau) statt: die Veterinärbehörde hatte den Tierschutzhof Pfotenhilfe zu Hilfe gerufen, da bei einem Züchter trotz Tierhaltungsverbot zahlreiche Tiere vermutet wurden.

Unter Polizeibegleitung wurde überall nach Tieren gesucht und tatsächlich 25 Hunde, 29 Katzen und ein Kaninchen gefunden, beschlagnahmt und durch Pfotenhilfe-Mitarbeiter verladen und in Sicherheit gebracht. Viele der Tiere waren bei einem Nachbarn versteckt. Es werden noch weitere Verstecke vermutet, weshalb die Behörden auf Hinweise aus der Umgebung angewiesen sind.

Katzen im Dachboden des Nachbarn

Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler war selbst vor Ort: „Die Zustände waren wirklich schockierend und erbarmungswürdig. 27 der 29 Katzen waren zusammen auf den völlig zugekoteten Dachboden eines Nachbarn gesperrt, wo nur trockenes Hundefutter in großen Brocken und eingefrorenes Wasser vorgefunden wurden. Die armen Tiere – größtenteils Rassekatzen, wie Maine-Coon-Katzen oder Bengalkatzen – haben vor Durst so laut geschrien, dass man sie schon im Erdgeschoß hörte! Den Tieren stand in dem zugigen Dachboden weder eine Katzentoilette noch eine einzige Decke zur Verfügung. Zusätzlich erschüttert mich, dass einige der Katzen nur wenige Monate alt waren. Eine Savannah-Katze, deren Haltung in Österreich größtenteils illegal ist, wurde in einer Transportbox in der Abstellkammer unter Schmutzwäsche gefunden.“

Zwei Welpen kurz vor Verkauf

Bei den Hunden wurden sowohl adulte Tiere als auch zwei Würfe Welpen gefunden, die kurz vor dem Verkauf standen. "Allerdings keine zugehörigen Elterntiere, was bedeuten kann, dass diese versteckt und nicht gefunden wurden, oder dass die Welpen zugekauft sind", vermutet Stadler. Neben zwei Kangals – einer sogar mit kupierten Ohren, was in Österreich strengstens verboten ist – handelte es sich um 20 Australian Shepherds und Border Collies sowie drei Chihuahuas, die trotz Nachttemperaturen von bis zu minus zehn Grad ohne Heizung in diverse Container und zugige Stallabteile gesperrt waren.

????Trotz Tierhaltungsverbot hatte Züchter dutzende Tiere: sofortige Beschlagnahmung folgte ???? Vergangene Woche fand ein...

Gepostet von PFOTENHILFE Lochen am Donnerstag, 16. Februar 2023

Alle Tiere verwahrlost und von Parasiten befallen

Alle Tiere wurden noch am selben Tag bis in die späten Abendstunden von Tierarzt Michael Wimmer aus Mattsee mit Unterstützung des Pfotenhilfe-Teams untersucht: „Sie haben diverse Krankheiten, sind verwahrlost, leiden unter Parasitenbefall, sind teilweise stark verfilzt, haben Ohren- und Augenentzündungen, Schnupfen und Durchfall. Mehrere Tiere sind zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit trächtig. Viele der Katzen waren zum Zeitpunkt der Abnahme stark dehydriert, da ihnen kein oder nur gefrorenes Wasser zur Verfügung stand. Eine Tierquälerei unfassbaren Ausmaßes“, zeigt sich Stadler erschüttert.

Der Züchter wird zusätzlich bei der Staatsanwaltschaft wegen Tierquälerei (§222 StGB) angezeigt.

Hinweise auf weitere Komplizen des Züchters können über das Kontaktformular auf der Homepage der Pfotenhilfe Lochen gegeben werden. Wenn es sein muss auch anonym, es wird aber ersucht, zumindest einen Rückfragekontakt anzugeben. Alle Hinweise werden vertraulich behandelt.

(Quelle: SALZBURG24)

Aufgerufen am 27.03.2023 um 04:04 auf https://www.salzburg24.at/news/salzburg/grenznah/55-verwahrloste-tiere-bei-zuechter-an-salzburger-grenze-134128693

Kommentare

MSMS

Auf willhaben ist jeder Bauer plötzlich Züchter. Einer verkauft 3x jährlich Baby Katzen um je 90 Euro. Lukrativ. Aber wenn man vom Tierheim ein Tier holen will, gibt's Auflagen ohne Ende. Teilweise sehr unrealistisch. Kürzlich gelesen: 1 Katze = Balkon mit mindestens 20 qm oder 45 qm Garten. Wohnung mindestens 70 qm. Und dann wundern, dass die Tierheime voll bleiben...

Nutzername

Wie kann jemand mit auferlegtem Tierhalteverbot noch "Züchter" sein? Solche Personen sollten regelmäßig kontrolliert werden, 50 Tiere sind ja nicht von heut auf morgen plötzlich da

Mr.M

Ganz genau Und Kastrationspflicht gilt auch für Bauern, scherrt sich aber niemand drum

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