80-Jährige versuchte im Mai Tochter erneut zu vergewaltigen
Vergangenen Mai wollte der Mann erneut seine ältere Tochter vergewaltigen. Die Frau wehrte sich aber und stieß ihn zurück, der 80-Jährige stürzte. Er konnte nicht mehr aufstehen, die Töchter ließen ihn am Boden liegen. Erst zwei Tage später riefen sie eine Sozialarbeiterin, die dem 80-Jährigen half. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei. Wie man dem Mann dann genau auf die Schliche kam, konnte Sicherheitsdirektor Alois Lißl vorerst nicht sagen.
"Bei den mutmaßlichen Opfern sind geistige Defizite vorhanden", berichtete Bezirkspolizeikommandant Martin Pumberger. Die Frauen befänden sich in Betreuung. Der Tatverdächtige werde ebenfalls abgeschirmt und medizinisch versorgt. Er sei zwar nicht mobil, für sein Alter aber geistig rege, so Pumberger.
Verdächtiger streitet alles ab
Der Mann streitet alles ab, betonte der Bezirkspolizeikommandant. Über die weitere Vorgehensweise werde die Staatsanwaltschaft Ried entscheiden. "Die Frauen sind offensichtlich erleichtert, dass sie von der Last befreit sind", sagte der Ermittler.
80-Jährige bedrohte Töchter mit dem Umbringen
In den Einvernahmen berichteten die Töchter, dass sie der Mann wiederholt mit dem Umbringen und mit Waffen bedroht habe. Sie hätten mit ihm nur einen Raum seines Hauses bewohnt und auf einer kleinen Holzbank in der Küche geschlafen. Jegliche Sozialkontakte seien untersagt worden.
Der 80-Jährige soll auch seine Ehefrau, die vor drei Jahren starb, misshandelt haben. Die Frauen seien offenbar so eingeschüchtert worden, dass sie nie zur Polizei gingen.
80-Jähriger am Nachmittag festgenommen
Donnerstagnachmittag wurde der 80-Jährige, der sich bisher in einem Pflegeheim aufgehalten hatte, wurde in die Justizanstalt Ried überstellt. Gegen ihn bestehe der Verdacht der Körperverletzung, des Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen, der gefährlichen Drohung, der Nötigung, der Vergewaltigung und weiterer sexueller Delikte gegen wehrlose Personen. Die Festnahme sei wegen Tatbegehungs- und wegen Fluchtgefahr erfolgt.
Causa erinnert an Inzest-Fall von Amstetten
Die Causa erinnerte an den Inzest-Fall von Amstetten, einem der größten Verbrechen der heimische Kriminalgeschichte. Josef F. hielt seine Tochter 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen und zeugte mit ihr sieben Kinder, eines starb nach der Geburt. 2009 wurde F. am Landesgericht St. Pölten von einem Schwursenat in allen ihm vorgeworfenen Punkten rechtskräftig schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft mit Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. (APA)
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