Bereits seit mehreren Jahren sterben in der Fischaufzuchtanlage des Fischereivereins Berchtesgaden-Königssee immer wieder Fische in größerer Zahl. Besonders betroffen vom Fischsterben in der Anlage in Berchtesgaden-Unterau sind die sensiblen Seesaiblinge. Nachdem im August erneut mehrere der seltenen Fische im Aufzuchtbecken verstorben waren, erstattete der Verein Anzeige wegen Gewässerverunreinigung, wie die Polizei Berchtesgaden in einer Aussendung mitteilte. Das Becken wird mit Wasser aus dem Kainbach gespeist.
Kainbach mit Jauche verschmutzt
Der Tiergesundheitsdient Bayern hat deshalb nun Wasserproben aus dem Bach ausgewertet. Sie stellten eine sehr hohe Keimbelastung im Wasser fest, die durch Jauche verursacht wurde. Wo und wie genau die Jauche in das Wasser kam, kann nicht festgestellt werden. Dafür ist der Bach einerseits zu lang, andererseits sind die Zuläufe des Kainbachs nur begrenzt zugänglich.
Landwirte sollen sich an Verordnung halten
Die Polizei Berchtesgaden weist deshalb erneut alle Landwirte darauf hin, die geltenende Gülleverordnung einzuhalten. Diese sieht vor, dass bei der Ausbringung ein Abstand von mindestens drei Metern zu offenen Gewässern einzuhalten ist. Außerdem soll ein Abschwemmen in oberirdische Gewässer vermieden werden. Die Bauern dürfen auch nicht düngen, wenn der Boden wassergesättigt, überschwemmt, tiefgefroren oder schneebedeckt ist.
Den aktuellen Schaden durch das verunreinigte Wasser beziffert der Fischerverein mit etwa 3000 Euro.
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