Johann Maier fordert europaweite Tierarzneimitteldatenbank
Veröffentlicht: 27. Februar 2012 14:51 Uhr
Aktualisiert: 27. Februar 2012 14:54 Uhr
Durch einen anonymen Brief wurde SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier über höchst fragwürdige Praktiken deutscher Tierärzte in Salzburg und Oberösterreich informiert.
Dabei geht es neben steuerlichen Fragen in erster Linie um die missbräuchliche Verwendung von Arzneimitteln, insbesondere von Antibiotika in vielen Mastbetrieben.
Nächster Fleischskandal vorprogrammiert
Das Fleisch dieser Tiere ist oft mit multiresistenten Keimen belastet, die für die zunehmende Antibiotikaresistenz bei Menschen verantwortlich sind. "Wenn durch strengere Kontrollen diesem Missbrauch kein Riegel vorgeschoben wird, ist der nächste Fleischskandal vorprogrammiert", so Maier am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. In diesem Zusammenhang vermutet Maier auch, dass bei dieser Tätigkeit ganz gezielt die Bestimmungen des österreichischen Tierarzneimittelkontrollgesetzes und des (freiwilligen) Tiergesundheitsdienstes unterlaufen werden.
Tierarzneimitteldatenbank um Herkunft zu überprüfen
Parlamentarische Anfragen des SPÖ-Konsumentenschutzsprechers an Gesundheitsminister Stöger und Finanzministerin Fekter sollen klären, wie der Vollzug (Kontrollen) veterinär- bzw. tierarzneimittelrechtlicher Bestimmungen durch die Bundesländer tatsächlich funktioniert. "Offenbar gibt es in verschiedenen Bundesländern offene Kontrollprobleme", so Maier, der als zentrale konsumentenpolitische Forderung die Einführung einer zentralen Tierarzneimitteldatenbank nennt. "Um den Vertriebsweg von Tierarzneimitteln bis zur Anwendung nachvollziehen zu können, brauchen wir eine europaweite Tierarzneimitteldatenbank", so Maier. Experten vermuten, dass auch Tierärzte aus anderen Nachbarstaaten grenzüberschreitend in österreichischen Bundesländern tätig sind (z.B. aus Tschechien, Slowakei, Ungarn)."Aus diesem Grund sind die Veterinärkontrollen in den landwirtschaftlichen Betrieben zu verstärken, die keinem Gesundheitsdienst angehören", so Maier abschließend. (APA)
(Quelle: S24)
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