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NS-Marsch am Oktoberfest: Tiroler Blasmusiker sorgen für Eklat

Der Trachtenumzug mit rund 9.000 Teilnehmern zählt zu den größten der Welt und ist eines der Höhepunkte des Oktoberfestes. Tobias Hase/dpa
Der Trachtenumzug mit rund 9.000 Teilnehmern zählt zu den größten der Welt und ist eines der Höhepunkte des Oktoberfestes.

Für einen NS-Eklat haben am ersten Oktoberfest-Wochenende in München zwei Blasmusikkapellen aus Tirol gesorgt. Sie gaben den "Standschützenmarsch" zum Besten. Dieser sei ein musikalisches "Emblem für die NS-Zeit in Tirol" konstatierte ein Musikwissenschafter gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" (SZ).

Der Trachten- und Schützenumzug am ersten Oktoberfest-Sonntag ist seit jeher ein Publikumsmagnet. Heuer wirkten rund 9.000 Menschen darin mit. So auch zwei Blasmusikkapellen aus dem Tiroler Zillertal.

"Emblem für die NS-Zeit" bei Oktoberfest-Umzug

Wie die "SZ" berichtete, sollen die österreichischen Musiker den "Standschützenmarsch" des Tiroler Komponisten Sepp Tanzer intoniert haben. Musikwissenschafter Kurt Drexel von der Universität Innsbruck sieht in dem Stück ein "Emblem für die NS-Zeit in Tirol", wie er gegenüber der Zeitung sagte.

Der Marsch sei im Jahr 1942 von Tanzer dem damaligen Gauleiter von Tirol, Franz Hofer, gewidmet worden. Der Komponist habe ihn einst auch persönlich vor Adolf Hitler und Benito Mussolini dirigiert. Seit etwa vier Jahren gebe es daher die Empfehlung des Blasmusikverbandes des Landes Tirol, "auf das Spielen dieses Marsches aus Respekt vor den Opfern des NS-Regimes zu verzichten", so Tanzer.

"Standschützenmarsch": Empfehlung, kein Verbot

Beim Zillertaler Blasmusikverband meinte man dazu zur "SZ", das Stück würde von einigen Kapellen noch gespielt, "weil es ein schöner Marsch ist, und nicht, weil der Komponist eine Nazi-Vergangenheit habe". Die Empfehlung sei schließlich kein Verbot.

(Quelle: S24)

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