Er sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Es bestehe dringender Tatverdacht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, Alois Ebner, der APA. Konkrete Hinweise auf ein Motiv gebe es vorerst nicht.
Mord in Braunau: Teenager hat Blackout
Der 17-Jährige sagte, wie schon bei seiner Einvernahme bei der Polizei, auch vor der Haftrichterin aus, dass er ein Blackout gehabt habe. Er könne sich an die Ereignisse am Sonntagabend nicht erinnern. Er wisse erst wieder, dass er blutbefleckt in der Wohnung aufgewacht sei. Da habe er dann die Polizei angerufen.
Leiche lag im Wohnzimmer
Er und ein jüngerer Mitschüler hatten am Sonntagnachmittag allein in der Wohnung seiner Großmutter gelernt. Was sich zwischen den zwei Freunden abgespielt hat, ist bisher unklar. Um 19.30 Uhr rief der Ältere die Polizei. Er behauptete, sich verletzt zu haben. Die Beamten fanden ihn im Bad mit Schnittverletzungen am linken Arm und am Bauch sowie die Leiche des 16-Jährigen im Wohnzimmer.
Tatwaffe: Küchenmesser
Bisher konnte die Polizei nur rekonstruieren, dass der 17-Jährige seinen Freund mit einem Küchenmesser tödlich verletzt haben dürfte und anschließend versuchte, Selbstmord zu begehen. Laut Obduktion wies die Leiche "in etwa 20 Stich- und Schnittwunden über den ganzen Körper verteilt" auf, so Ebner. Er gehe davon aus, dass Spuren des 17-Jährigen an der Tatwaffe sein werden. Die Mitschüler wurden zum Teil schon befragt. Nun werde das Umfeld des Burschen abgeklappert, inklusive sozialer Kontakte im Internet oder über das Handy. "Bisher gibt es nichts Konkretes, Gerüchte gibt es immer."
17-Jähriger in psychiatrisch-psychologischer Behandlung
Der Staatsanwalt bestätigte Medienberichte, wonach der 17-Jährige in psychiatrisch-psychologischer Behandlung gestanden sei. Warum, wisse er nicht. Ein gerichtspsychiatrisches Gutachten über den Verdächtigen sei in Auftrag gegeben worden, unter anderem sollte seine Zurechnungsfähigkeit geprüft werden.
Schüler war still und gut integriert
Er sei ein stillerer Schüler gewesen, sagte Schulleiter Florian Kotanko der APA am Dienstag. Aber gut im Klassenverband integriert. An Spekulationen beteilige er sich nicht, so der Direktor. Die Klassenkameraden des Opfers und des mutmaßlichen Täters wurden am Dienstag noch von Schulpsychologen und dem psychosozialen Notdienst betreut. "Gesprächsangebote stehen im Vordergrund", in der Zeit um das Begräbnis des 16-Jährigen werde das intensiviert.
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Empörung unter den Schülern
Am Dienstag waren alle Klassenkameraden zum Unterricht erschienen. Es herrsche unter den Schülern "Empörung über das, was man in einigen Foren und Kommentaren lesen kann", so Kotanko. Es war auch der Wunsch da, den 17-Jährigen zu besuchen. "Ich habe den Schülern mitgeteilt, dass das nicht möglich ist", sagte der Direktor der Schule in
Braunau. (APA)
(Quelle: S24)
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