Faymann wurde bei seiner Ankunft sofort von Journalisten umringt. Zu den Ereignissen in Norwegen stellte er fest, sie seien "grauenhaft", er sei "fassungslos". Seine Anwesenheit sei auch ein Signal des Beileides für die Betroffenen. Er verlangte: "Wehret den Anfängen". Man dürfe nicht wegschauen und auch nur ein paar Rechtsextreme seien zuviel. Solidarität sei gefragt und ein Zusammenstehen aller Demokraten über die Parteigrenzen hinweg. In Österreich seien die Maßnahmen gegen Terrorismus verstärkt worden, aber es sei immer notwendig zu fragen, ob alles ausreichend sei. Wenn nicht, müssten die Gesetze und die Ausstattung der Polizei verbessert werden. Wichtig sei auch die internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich.
Im Laufe des Tages trafen an die 2.000 Teilnehmer aus rund 100 Ländern ein. Insgesamt werden rund 3.000 Personen erwartet. Lediglich die Delegation aus Norwegen hat abgesagt. Der Pressesprecher der Sozialistischen Jugend Boris Ginner stellte fest, eine Absage des gesamten Treffens sei nicht infrage gekommen: "Das wäre das falsche Signal". Gerade in solchen Zeiten sollte die internationale Solidarität hoch gehalten werden. Man müsse mit den Ereignissen in Norwegen umgehen können.
Der Generalsekretär der IUSY, der Schwede Johan Hassel berichtete der APA, er habe nach dem Anschlag im Regierungsviertel in Oslo mit seinen Freunden im Feriencamp in Norwegen telefoniert. Diese hätten erklärt, sie seien wohlauf. Eine Stunde später habe er von der Schießerei erfahren und erneut angerufen. Da habe sich niemand gemeldet. Erst später habe er einen Überlebenden erreicht, der völlig geschockt gewesen sei. Er sei sehr traurig. Aber es sei jetzt umso wichtiger, gegen Extremismus zu kämpfen. Es habe sich um eine "Attacke gegen alle" gehandelt.
Das Sicherheitskonzept für die bis kommenden Sonntag dauernde Veranstaltung ist zuletzt optimiert worden. Jeder, der das Campingplatz-Gelände betritt oder verlässt, wird registriert. Zu bemerken ist Security und ein Ordnungsdienst mit Freiwilligen. Die Polizeipräsenz wurde verstärkt, soll aber möglichst unauffällig bleiben. Hundeführer streiften mit ihren Vierbeinern das Gelände ab, jeder Busch wurde kontrolliert. (APA)
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