Die Statistik Austria hat im Jahr 2014/2015 etwa 22.600 überfahrene Hasen gezählt, bei den Rehen liegt die Zahl sogar bei 37.400. Nicht dazu gezählt werden hier Hunde, Katzen und andere Kleintiere. Die Straßenmeistereien schätzen jedoch, dass sie je nach Jahreszeit zwischen fünf und mehr als zehn tote Katzen pro Woche von den Straßen aufsammeln. Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe schätzt die Zahl der überfahrenen Katzen österreichweit auf 70.000 im Jahr. Sie appelliert nun an die Autofahrer, sich rücksichtsvoller zu verhalten.
Fahrerflucht vergrößert Tierleid
Ein massives Problem sei die Fahrerflucht, die das verursachte Tierleid noch verschlimmere: "Wenn man schon einen Unfall verursacht, dann muss man auch die Verantwortung dafür übernehmen und das verletzte Tier sofort zum nächsten Tierarzt bringen, alles andere ist völlig inakzeptabel", sagt Johanna Stadler, Obfrau der Organisation Pfotenhilfe. Wie sollten sich nun Autofahrer verhalten, die in einen Unfall mit Tier verwickelt sind?
Was tun, wenn man ein Tier überfährt?
Wichtig ist, auf jeden Fall anzuhalten. Handelt es sich bei dem angefahrenen Tier um ein sogenanntes jagbares Wildtier, also etwa Rehe, Wildschweine oder Hasen, sollte die Polizei gerufen werden. Sie verständigt dann auch den zuständigen Jäger, denn ohne dessen Einverständnis dürfen diese Tiere nicht zum Tierarzt gebracht werden. Bei kleineren Wildtieren, wie Eichhörnchen oder Igel, aber auch bei Katzen oder Hunden, sollten Autofahrer nachsehen, ob das Tier noch lebt. Ist das der Fall, dann das Tier vorsichtig ins Auto legen und zum nächsten Tierarzt fahren. "Die Behandlungs- oder Einschläferungskosten dürfen keinesfalls ein Grund sein, das Tier einfach seinem Schicksal zu überlassen“, so Stadler. Ist das Tier mit einem Chip versehen, so kann der Tierarzt auch den Besitzer ausfindig machen.
Tiere von der Straße bringen
Kann der eindeutige Tod des Tieres festgestellt werden, rät die Pfotenhilfe es an den Straßenrand zu legen. Die zuständige Straßenmeisterei wird es von dort aufsammeln. Vermissen Besitzer ihr Haustier, können sie auch bei der Straßenmeisterei anrufen und nachfragen, ob es gefunden wurde.
Mehr Rücksicht, weniger tote Tiere
Um Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Tieren im Straßenverkehr zu richten, startet die Pfotenhilfe eine österreichweite Kampagne. Den Fokus richtet man nicht nur auf Tiere, sondern auch auf Kinder. Die Schilder sollen an Landstraßen aufgestellt, aber auch an den Gartenzäunen von Einwohnern aufgehängt werden. Sie können gegen eine Spende auf der Website der Pfotenhilfe bestellt werden.
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