"Der Dezember liegt in der österreichweiten Temperaturauswertung nur 0,5 Grad über dem vieljährigen Mittel", erklärte Klimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). "Anders auf den Bergen oberhalb von 1.500 Metern Seehöhe: Hier war es mit einer Abweichung von minus 1,3 Grad deutlich kälter als in einem durchschnittlichen Dezember."
Salzburg24
Frühlingshafte 18,3 Grad in Golling
Die Temperaturverteilung lag mit einer Abweichung von plus 0,5 Grad zum klimatologischen Mittel im Bereich der normalen statistischen Schwankung. Von Oberösterreich bis ins westliche Niederösterreich sowie in der Steiermark entlang und südlich der Mur-Mürz-Furche lag die Lufttemperatur 0,5 bis 1,5 Grad über dem Mittel. Im Weinviertel und im Wiener Becken sowie im Burgenland lagen die Temperaturanomalien zwischen plus 1,5 und 2,3 Grad. In den alpinen Regionen von Vorarlberg bis ins Salzkammergut bzw. Obersteiermark und bis nach Kärnten lagen die Abweichungen in den Niederungen zwischen minus 0,5 und plus 0,5 Grad. Oberhalb von rund 800 bis 1.200 Meter Seehöhe war es um 0,5 bis 1,8 Grad kälter als das vieljährige Mittel.
Die höchste Temperatur des Monats wurde in Golling (Tennengau) gemessen. Dort hatte es am 12. Dezember 18,3 Grad. Die tiefste Temperatur an einem bewohnten Ort wurde am 10. Dezember im nur rund 45 Straßenkilometer entfernten Radstadt (Pongau) gemessen. Dort fiel das Thermometer auf minus 21,2 Grad. Salzburgs durchschnittlich wärmster Ort war im Dezember die Flachgauer Gemeinde Mattsee.
460 Millimeter Niederschlag am Loiblpass
Die tiefen Bergtemperaturen und regelmäßiger Niederschlag sorgten im Dezember 2017 auch erstmals seit einigen Jahren wieder für eine der Jahreszeit entsprechende Schneelage. Ein paar Ausreißer gab es doch. Die Niederschlagsmenge lag im Gebiet von Vorarlberg über Tirol bis Kärnten größtenteils 25 bis 75 Prozent über dem Mittel, vereinzelt auch um bis zu 150 Prozent darüber. Vereinzelt gab es im Bergland auch sehr große Niederschlagsmengen. So wurden an der ZAMG-Wetterstation beim Loiblpass in Kärnten auf einer Höhe von 1.097 Metern 460 Millimeter Niederschlag gemessen. Das ist hier der drittgrößte Dezemberwert nach 1960 (540 mm) und 1982 (515 mm). Gemessen wird dort seit 1959.
Abseits des Berglandes brachte der Dezember hingegen wenig Niederschlag und somit auch wenig Schnee. So war es vor allem im Flachland Ostösterreichs um 25 bis 70 Prozent trockener als in einem durchschnittlichen Dezember, und die Neuschneemengen lagen meist 50 bis 100 Prozent unter dem klimatologischen Mittel. In Salzburg, in Oberösterreich, in weiten Teilen der Steiermark und des Burgenlandes sowie im südwestlichen Niederösterreich entsprachen die Niederschlagsmengen etwa dem klimatologischen Mittel.
Österreichs sonnenärmster Ort im Dezember: Bad Ischl
Die Sonnenstunden waren sehr ungleich verteilt. Von Vorarlberg über Tirol und Salzburg bis Oberösterreich gab es nur durchschnittlich viele Sonnenstunden und stellenweise war es dort sogar zehn bis 50 Prozent trüber als im Mittel. Im Süden und Osten Österreichs zeigte sich die Sonne hingegen größtenteils um 50 bis 100 Prozent länger als in einem durchschnittlichen Dezember. Der relativ sonnenreichste Ort war Friesach in Kärnten: 83 Sonnenstunden bedeuteten ein Plus von 94 Prozent im Vergleich zum Mittel. Auch der absolut sonnenreichste Ort dieses Monats findet sich im südlichsten Bundesland: Auf der Kanzelhöhe wurden 116 Sonnenstunden registriert, um vier Prozent mehr als im Durchschnitt. Der relativ sonnenärmste Ort war Bad Ischl: 24 Sonnenstunden waren um gut die Hälfte weniger als in einem normalen Dezember.
(APA)
Kommentare