Die gutbürgerliche Küche ist das kulinarische Aushängeschild Salzburgs. Touristen aus aller Welt pilgern in die Mozartstadt, um Salzburger Nockerl zu fotografieren und auf Instagram zu posten. Manche essen sie sogar. Auch Bratl, Würstel oder Pinzgauer Kasnocken stehen auf fast jeder heimischen Speisekarte.
Salzburger Hausmannskost zu ungesund?
Objektiv betrachtet sind unsere Salzburger Klassiker allerdings allesamt keine Fitnessteller. Die heimische Küche ist dominiert von Fett und Zucker. Ganz entgegen globaler Trends. Auch vegetarische oder vegane Gerichte sucht man in den meisten Fällen vergeblich.
Sonntagsbraten als Highlight
Das liegt hauptsächlich daran, dass Bratl und Co früher als Highlight der Woche nur sonntags verspeist wurden. Unter der Woche gab es deutlich weniger bzw. kein Fleisch, da dieses zu teuer und kostbar war. Heutzutage bekommen wir den Sonntagsbraten wann immer wir wollen.
Viele Köche interpretieren die deftigen Speisen daher bereits etwas moderner und mit „feiner Klinge“, um weiterhin den Zahn der Zeit zu treffen und jüngeres Publikum anzulocken.
Burger löst Bosna ab
So findet man in der Stadt Salzburg zwischen altgedienten Wirtshäusern mittlerweile zahlreiche Lokale, die zu nationalen und internationalen Ketten gehören. Das Zielpublikum ist meistens die jüngere Generation. Es macht den Anschein, als würde selbst die Bosna von Burger, Bowls und anderem Streetfood abgelöst werden.
Wirtshaus als sozialer Mittelpunkt
Während beim Dorfwirt oft noch Geselligkeit und sozialer Austausch im Mittelpunkt stehen, geht es zum Beispiel in Burger-Filialen eher anonym und schnelllebig zu. Das Wirtshaus als sozialer Treffpunkt ist mittlerweile nicht mehr nur in den ländlichen Gegenden auf der Liste der bedrohten Arten zu finden.
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